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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 427 —<br />

nissen ebenso <strong>an</strong>passen miissen wie es sich den steigenden Preisen<br />

<strong>an</strong>gepasst hat. Heute ist jederm<strong>an</strong>n geneigt, in steigendem<br />

<strong>Geld</strong>einkommen den Ausdruck einer Verbesserung seiner Lage<br />

zu erblicken ; die Aufmerksamkeit ist vor allem auf das Steigen<br />

des <strong>Geld</strong>ausdrucks der Lohne und der Vermogen gerichtet nnd<br />

weniger auf das Verhaltnis, in dem sich die Versorgung mit<br />

Sachgiitern verbessert hat. In einer Welt sinkender Kaufkraft<br />

wiirde m<strong>an</strong> sich wohl mehr mit dem Sinken der Lebenshaltungskosten<br />

befassen. Das Ergebnis des wirtschaftlichen Fortschritts,<br />

der die Versorgung erleichtert und verbessert, wiirde<br />

dabei klarer hervortreten.<br />

Die sakulare Entwicklung der Preise spielt in den Erwagungen,<br />

die Unternehmer und Kapitalisten in ihrer Geschaftsfiihrung<br />

bestimmen, keine Rolle. Kein Wirt kiimmert sich darum,<br />

wie sich die Kaufkraft des <strong>Geld</strong>es sakular gestaltet; fiir die<br />

Wirte entscheidet allein die Auf fas sung, die sie iiber die Preisentwicklung<br />

in den kommenden Wochen und Monaten hegen.<br />

Nicht die Bichtung, die die Preisbewegung im Allgemeinen nehmen<br />

wird, interessiert den Unternehmer, sondern die Gestaltung<br />

des Verhaltnisses, das zwischen den Preisen der komplementaren<br />

Produktionsmittel und denen der Produkte besteht.<br />

Er kauft <strong>nicht</strong> etwa, weil er erwartet, dass « die Preise », d.h.<br />

alle Preise steigen werden, sondern weil er glaubt, dass die<br />

Sp<strong>an</strong>nung, die zwischen den Preisen bestimmter komplementarer<br />

Produktionsmittel und den erwarteten Preisen der Produkte<br />

besteht, so gross ist, dass sich dem Produzenten Gewinnaussichten<br />

bieten. In einer Welt, in der der sakulare Zug der<br />

Preisgestaltung die Kaufkraft der <strong>Geld</strong>einheit steigen lasst,<br />

werden den unternehmenden Wirten solche Gewinnaussichten<br />

<strong>nicht</strong> weniger oft und in <strong>nicht</strong> geringerem Umf<strong>an</strong>g winken als<br />

in einer Welt sinkender Kaufkraft. Die Erwartung allgemeiner<br />

progressiver Preissteigerung lost <strong>nicht</strong> etwa erhohte Produktionstatigkeit<br />

aus, sondern « Flucht in die Sachwerte » und « Katastrophenhausse<br />

».<br />

Wenn die Auffassung, dass die Preise aller Giiter fallen<br />

werden, allgemein wird, wird der Bruttodarlehenszins fiir kurzfristige<br />

Anlage durch das Auftreten einer negativen Preispramie<br />

gesenkt. x Damit wird der Unternehmer gegen etwaige<br />

nachteilige Folgen des Preisfalls gesichert.<br />

Doch auch soweit diese Sicherung in kurzfristigen Geschaften<br />

und Spekulationen <strong>nicht</strong> hinreicht und in den l<strong>an</strong>gfristigen<br />

Anlagen, fiir die sie in der Regel iiberhaupt <strong>nicht</strong> erzielt werden<br />

*)• tiber die Preispramien vgl. weiter unten S. 493 f.

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