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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 496 —<br />

IV. Der Darlehensmarkt<br />

Der Darlehensmarkt bildet keinen Einheitszinssatz.<br />

Der Marktzinssatz ist schon je nach der Hohe der in ihm<br />

enthaltenen Risikopramie verschieden. Wenn m<strong>an</strong> Ver<strong>an</strong>derungen<br />

des Zinssatzes betrachten oder Zinssatze verschiedener<br />

Teilmarkte vergleichen will, muss m<strong>an</strong> daher darauf achten,<br />

wieweit diese Ver<strong>an</strong>derungen oder Verschiedenheiten auf Ver<strong>an</strong>derungen<br />

oder Verschiedenheiten in der Risikopramie und<br />

wieweit sie <strong>an</strong>f Ver<strong>an</strong>derungen oder Verschiedenheiten des Nettozinses<br />

zuriickzufiihren sind.<br />

Der Darlehensmarkt wird gewohnlich unter dem Gesichtspunkt<br />

einer Scheidung von Kapitalmarkt (Markt fiir l<strong>an</strong>gfristige<br />

Darlehen) und <strong>Geld</strong>markt (Markt fiir kurzfristige Darlehen)<br />

betrachtet. Eine genauere Betrachtungsweise konnte in<br />

der Unterteilung <strong>noch</strong> weiter gehen. Weder der <strong>Geld</strong>markt <strong>noch</strong><br />

der Kapitalmarkt sind homogen. Der Markt fiir tagliches <strong>Geld</strong><br />

ist von dem Diskontomarkt, auf dem Wechsel mit kurzer Verfallzeit<br />

geh<strong>an</strong>delt werden, und von dem Markt der Vorschiisse,<br />

die die B<strong>an</strong>ken ihren Kunden erteilen, und von <strong>an</strong>deren ahnlichen<br />

Sondermarkten ebenso verschieden wie der Markt fiir mittelfristige<br />

Anlagen von dem fiir l<strong>an</strong>gfristige.<br />

Auf alien diesen Teilmarkten werden besondere Zinssatze<br />

gebildet. Doch alle diese Teilmarkte h<strong>an</strong>gen eng zusammen. Ihre<br />

Bewegungen stehen in einem Verhaltnis, das, wenn <strong>nicht</strong> ausserordentliche<br />

Ereignisse auftreten, nur geringen Schw<strong>an</strong>kungen<br />

unterliegt. Nur wenn m<strong>an</strong> alien diesen Tatbest<strong>an</strong>den<br />

Rechnung tragt, ist m<strong>an</strong> berechtigt, vom Marktzinsfuss als von<br />

einer einheitlichen Erscheinung zu sprechen.<br />

Der Marktzinsfuss k<strong>an</strong>n in der lebenden Wirtschaft schon<br />

darum <strong>nicht</strong> neutral sein, weil in ihr ein einheitlicher Satz des<br />

Urzinses im Verhaltnis der Preise der Genussgiiter und der<br />

komplementaren Produktionsmittel <strong>nicht</strong> besteht; es gibt hier<br />

nur jeweils eine Tendenz zur Erreichung eines einheitlichen<br />

Urzinssatzes. Die Preise der Giiter verschiedener Giiterordnungen<br />

bewegen sich im Grossen und G<strong>an</strong>zen in der Art, dass<br />

sie, wenn <strong>nicht</strong> neue Daten<strong>an</strong>derungen auftreten wiirden,<br />

schliesslich iiberall denselben St<strong>an</strong>d des Urzinses erreichen<br />

wiirden. Der Marktzinsfuss bewegt sich dementsprechend<br />

jeweils in der Riehtung nach einem endlichen St<strong>an</strong>d hin.<br />

Soweit wir sie bisher betrachtet haben, bietet die Gestaltung<br />

des Marktzinsfusses in der lebenden Wirtschaft kein besonderes<br />

Problem. Die lebende Wirtschaft erscheint uns in jedem Augenblick<br />

in Bewegung zu einem endlichem Preisst<strong>an</strong>d hin. Sie<br />

erreicht freilich niemals diesen St<strong>an</strong>d, weil immer wieder neue

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