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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 533 —<br />

c) M<strong>an</strong> sucht in der Arbeit und im Arbeitsleid grbsserem<br />

Leid zu entkommen. M<strong>an</strong> arbeitet, urn zu vergessen, um sich<br />

selbst zu entrinnen, um schweres Unbehagen verschiedener Art<br />

zu verscheuchen ; d.h. m<strong>an</strong> spielt in raffinierter Weise. M<strong>an</strong><br />

hat dieses raffinierte Spielen vom einfachen Spielen der Tiere<br />

und der Kinder, das nur Lust erweckt, genau zu unterscheiden.<br />

(Nicht jedes Kinderspiel ist einfaches Spielen. Auch die Kinder<br />

sind schlau genug, raffinierte Spiele zu ersinnen.)<br />

d) Die Arbeit der Klassen a, b und e wird geleistet, weil<br />

das Arbeitsleid selbst befriedigt. Die Arbeit wird <strong>nicht</strong> um des<br />

Zieles willen geleistet, das am Ende des Weges liegt, sondern<br />

um des W<strong>an</strong>derns willen. Der Bergsteiger will <strong>nicht</strong> den Gipfel<br />

erklimmen, er will klettern ; er verschmaht die Bergbahn, die<br />

ihn ohne Anstrengung auf den Gipfel tragen wiirde, auch d<strong>an</strong>n,<br />

wenn die Ausgaben, die ihm die Benlitzung der Bergbahn auferlegen<br />

wiirde, weit niedriger sind als die Kosten des Auf stiegs<br />

(z. B. Fiihrerlohn). Das Steigen bringt <strong>nicht</strong> unmittelbaren<br />

Arbeitsgenuss, sondern Arbeitsleid. Doch gerade in der tlberwindung<br />

dieses Arbeitsleids sucht er die Befriedigung. Eine<br />

Besteigung, die weniger <strong>an</strong>strengend ware, wiirde ihn <strong>nicht</strong><br />

mehr, sondern weniger befriedigen.<br />

Die Arbeit der Klasse d wird dagegen <strong>nicht</strong> geleistet, weil<br />

sie Arbeitsleid schafft, sondern obwohl sie Arbeitsleid bringt.<br />

Das Arbeitsleid wird in Kauf genommen um eines Zieles willen,<br />

das ausserhalb des Arbeitsleids gesucht wird. Nur mit der Arbeit<br />

dieser Art haben wir es in der Nationalokonomie zu tun.<br />

Es k<strong>an</strong>n vorkommen, dass Arbeit der Klassen a, b und c,<br />

die wir als Innenarbeit zusammenfassen wollen, auch Ergebnisse<br />

bringt, die sie zur Einreihung in die Klasse d, die wir<br />

Aussenarbeit nennen wollen, geeignet erscheinen liesse. Wenn<br />

jem<strong>an</strong>d als Sport Holz zerkleinert, wenn der Asket um Gotteslohn<br />

Kr<strong>an</strong>ke pflegt oder wenn jem<strong>an</strong>d Zerstreuung und Vergessen<br />

im Kraftwagenlenken oder im Basteln sucht, so mag —<br />

als Nebenprodukt gewissermassen — ein Ergebnis abfallen,<br />

das auch aus <strong>an</strong>deren Griinden als wegen der Befriedigung, die<br />

der Arbeitende in der tiberwindung des Arbeitsleids findet,<br />

<strong>an</strong>gestrebt werden wiirde.<br />

Die Nationalokonomie, die sich nur mit der Aussenarbeit zu<br />

befassen hat, hat die unmittelbaren Arbeitsgenuss bringende<br />

Arbeit und die Innenarbeit nur insoweit zu beachten, als sie<br />

das Angebot <strong>an</strong> Aussenarbeit zu beeinflussen vermogen. Dass<br />

das Angebot <strong>an</strong> Arbeit bestimmter Art auf diese Weise unter<br />

bestimmten Umst<strong>an</strong>den (in freilich nur geringfiigiger Menge)<br />

erhoht werden k<strong>an</strong>n, ist dabei all ein fiir sie von Bedeutung,<br />

<strong>nicht</strong> aber etwa die psychologischen Probleme, die unmittelbarer

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