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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— t337 -<br />

<strong>nicht</strong>et werden und einem <strong>an</strong>dern Platz machen, in dem der<br />

Arbeiter alles Gliick des Paradieses geniessen werde.<br />

Nichts st<strong>an</strong>d dieser Propag<strong>an</strong>da mehr im Wege als die<br />

Freude, die dem Arbeiter seine Eingliederung in den kapitalistischen<br />

Produktionsprozess der Marktwirtschaft bereitete. Des<br />

Arbeiters Trachten war g<strong>an</strong>z darauf gerichtet, den schnellen<br />

und gl<strong>an</strong>zenden Aufstieg der Arbeiterschaft zu Wohlst<strong>an</strong>d, Kultur<br />

und biirgerlicher Freiheit mitzumachen. Nur wenige Arbeiter<br />

fiihlen in sich den Antrieb, Unternehmer zu werden. Doch<br />

alle wollen ihre Stellung im Arbeitsprozesse mbglichst verbessern.<br />

Die Arbeiter bejahten mit vollem Herzen die Gesellschaf tsordnung,<br />

die ihnen taglich mehr bot. Sie grollten ihr <strong>nicht</strong>, sie<br />

wollten in ihr gliicklich werden. Sie war en erfiillt von Idealen<br />

und Anschauungen, die der Marxist als «kleinblirgerlich»<br />

stigmatisierte. Doch es gel<strong>an</strong>g schliesslich, die Kampf- und Gewaltinstinkte<br />

dieser Schiehten, die das Zeitalter « biirgerlicher<br />

Sekuritat» hatte einschlafen lassen, zu neuem Leben zu erwekken.<br />

Es gel<strong>an</strong>g, das « proletarische Klassenbewusstsein » und<br />

den « gewerkschaftlichen Geist» zu entziinden. Die neue Ideologie<br />

nahm dem Arbeiter die Arbeitsfreude, indem sie ihm die<br />

Arbeit und seine gesellschaftliche Stellung verekelte.<br />

Wir wollen als Arbeitsqual die Gefiihle bezeichnen, die das<br />

Gegenstiick der Arbeitsfreude, gewissermassen negative Arbeitsfreude,<br />

darstellen. Die Arbeitsfreude der Klassen a und b<br />

ist bis zu einem gewissen Grade von ideologischen Auffassungen<br />

und t?berzeugungen bestimmt; den Arbeiter freut seine gesellschaftliche<br />

Stellung und seine aktive Mitwirkung im Eahmen<br />

des gesellschaftlichen Gefiiges. Wenn m<strong>an</strong> die Ideologie, auf<br />

der diese Freude beruht, in den Augen des Arbeiters entwertet<br />

und ihm mit Erfolg eine Ideologie empfiehlt, die die Arbeit<br />

als Frohn im Dienste unmenschlicher Ausbeutung erscheinen<br />

lasst, verkehrt m<strong>an</strong> die Arbeitsfreude in Arbeitsqual.<br />

Es k<strong>an</strong>n keiner Ideologie, sie mag <strong>noch</strong> so eindringlieh vorgetragen<br />

werden, je gelingen, am Arbeitsleid etwas zu <strong>an</strong>dern.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n Arbeitsleid <strong>nicht</strong> wegdisputieren und <strong>nicht</strong> wegsuggerieren,<br />

m<strong>an</strong> vermag es <strong>an</strong>derseits freilich durch Worte und<br />

Lehren auch <strong>nicht</strong> zu steigern. Arbeitsleid bleibt immer Arbeitsleid.<br />

Seine Lebenskrafte ungehemmt ausstromen zu lassen, sich<br />

frei auf den Gefilden der Erde umher zu tummeln, befriedigt<br />

besser als der Zw<strong>an</strong>g der Arbeit. Auch der Arbeiter, der mit<br />

vollem Herzen, mit Begeisterung und selbst mit Aufopferung<br />

bei der Arbeit ist, empfindet das Arbeitsleid <strong>nicht</strong> weniger, als<br />

er es empfinden wiirde, wenn er den mittelbaren Arbeitsgenuss<br />

niedriger einschatzen wiirde ; er sieht in der Arbeit ein tTbel,<br />

weil sie Arbeitsleid bringt, &ucht, wenn es den <strong>an</strong>gestrebten

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