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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 576 —<br />

Nicht <strong>an</strong>ders als mit der Differentialrente steht es mit der<br />

Residualrente, die Ricardo neben der Differentialrente zur Erklarung<br />

des Bodenpreises verwendet. Auch das Residualprinzip<br />

ist ein allgemeines Prinzip, das auf alle Produktionsmittel<br />

<strong>an</strong>gewendet werden k<strong>an</strong>n.<br />

Die gleichmassige Wirtschaft werde durch das Hinzutreten<br />

einer Produktivgiitermenge d gestort. Der Zuwachs von d<br />

ermoglicht es, eine Menge von Produktionsmitteln a, die bisher<br />

zur Erzeugung des Genussgutes g verwendet wurde, aus dieser<br />

Verwendxing herauszuziehen und durch die Kombination von<br />

a und d ein Genussgut G zu erzeugen, das hoher geschatzt wircl<br />

als g. D<strong>an</strong>n ist von der Verfiigung iiber d der Wohlfahrtsgewinn<br />

abh<strong>an</strong>gig, der durch die Differenz der Wertung von G und<br />

g gegeben ist. Der Wert, der d beigelegt wird, entspricht der<br />

hoheren Bedeutung, die die Wertung dem Gute G gegeniiber<br />

dem Gute g beilegt. Es ist dabei ohne Bel<strong>an</strong>g, ob es sich bei d<br />

um eine Menge eines schon vorh<strong>an</strong>denen und bisher durch dringendere<br />

Zwecke be<strong>an</strong>spruchten Gutes oder um eine Menge eines<br />

bisher <strong>nicht</strong> verfiigbaren Produktionsmittels h<strong>an</strong>delt oder um<br />

eine Erweiterung der zug<strong>an</strong>glichen und verwendbaren Menge<br />

von Giitern. Es ist weiter ohne Bel<strong>an</strong>g, ob d eine Menge von<br />

Boden, Kapitalgiitern oder Arbeit darstellt. Das ResiduaJprinzip<br />

ist — ebenso wie das Differentialprinzip — ein allgemeines<br />

Zurechmmgsprinzip. Es ist daher auch hier unzulassig,<br />

zwiscJien lien ten und Quasirenten zu unterscheiden.<br />

Es ist ebenso unzulassig <strong>an</strong>zunehmen, dass die Anwendung des<br />

Residualprinzips auf absolut spezifische Produktionsmittel<br />

beschr<strong>an</strong>kt ware.<br />

Die Unzul<strong>an</strong>glichkeit des Residualprinzips liegt darin, dass<br />

es auch die Umkehrung gestattet und verl<strong>an</strong>gt. Nehmen wir<br />

namlich <strong>an</strong>, dass das Gleichgewicht durch das Hinzutreten von<br />

a gestort wurde und dass d schon im Gleichgewichtszust<strong>an</strong>d<br />

verfiigbar war, d<strong>an</strong>n miissen wir denselben Ged<strong>an</strong>keng<strong>an</strong>g<br />

gelten lassen, um die Wertung von a zu erfassen. Gab es im<br />

alten Gleichgewichtszust<strong>an</strong>d fur d keine Verwendung, d<strong>an</strong>n<br />

muss der g<strong>an</strong>ze Wert von G dem a zugerechnet werden. Wurde<br />

d im Gleichgewichtszust<strong>an</strong>d zur Erzeugung von g verwendet,<br />

d<strong>an</strong>n muss m<strong>an</strong> a das zurechnen, was die hohere Bedeutung von<br />

G gegeniiber g ausmacht. 1<br />

') Der Einfachheit halber wollen wir <strong>an</strong>nehmen, dass zur Erzeugung von<br />

g kein <strong>an</strong>deres Produktionsmittel als d erfordert wird, dass d also auch als<br />

Genussgut verwendet werden k<strong>an</strong>n. d und g sind d<strong>an</strong>n identisch. d sei etwa<br />

ein Grundsttick, das ohne jede Bearbeitung als Naturpark dient Wenn nun a<br />

hinzutritt, wird es dieser Verwendung entzogen und einer als wichtiger erachteten<br />

zugefiihrt.

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