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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 561 —<br />

Arbeit, die der einzelne Arbeiter leistet, herabsetzen, belasten<br />

die besitzenden Schichten, die Eigentiimer der Produktionsmittel.<br />

durch die Verschiebung der Grenzproduktivitat von Kapital<br />

und Arbeit. Da das Gesamt<strong>an</strong>gebot <strong>an</strong> Arbeit herabgemindert<br />

wird, wird bei unge<strong>an</strong>dertem St<strong>an</strong>d des Kapitalreichtums eine<br />

Erhohung des der Arbeit zuf alien den Anteils am Gesamtprodnkt<br />

eintreten. Doeh das Gesamtprodukt wird kleiner sein, und<br />

es ist fraglich, ob der grossere Anteil am kleineren Produkt<br />

mehr bedeutet als friiher der geringere Anteil am grosseren<br />

Produkt. Zins und Unternehmergewinn werden von der Kiirzung<br />

der verfiigbaren Arbeitsmenge uberhaupt <strong>nicht</strong> unmittelbar<br />

beriihrt. Die Preise der Kapitalgiiter sinken, die Lohne<br />

steigen pro Arbeitsleistungseinheit ; die Preise der Produkte<br />

steigen gleichfalls. Ob die <strong>Geld</strong>lohnsteigerung im Haushalt der<br />

Arbeiter <strong>nicht</strong> durch die Steigerung der Preise der Konsumgiiter<br />

aufgewogen wird, ist, wie gesagt, questio facti.<br />

Es k<strong>an</strong>n sich aber auch unter Umst<strong>an</strong>den ergeben, dass die<br />

Voraussetzung, von der wir ausgeg<strong>an</strong>gen sind, dass namlich die<br />

verfiigbare Kapitalmenge unver<strong>an</strong>dert geblieben ist, <strong>nicht</strong><br />

zutrifft. Die Verkiirzung der Arbeitszeit mag bestehende Anlagen<br />

unverwendbar machen und neue Anlagen erfordern, die<br />

<strong>nicht</strong> einfach durch Umstellung schon bestehender Anlagen, die<br />

nun <strong>nicht</strong> mehr brauchbar sind, gewonnen werden konnen.<br />

Damit entsteht eine Kapitalsverknappung, die einen Teil der<br />

Verknappung der Arbeitsmenge fiir eine l<strong>an</strong>gere oder kiirzere<br />

Uberg<strong>an</strong>gszeit g<strong>an</strong>z oder teilweise in ihrer Wirkung auf die<br />

Verschiebung der Anteile der Prodnktionsfaktoren am Gesamtprodukt<br />

aufwiegen mag.<br />

Wird mit der Verkiirzung der Arbeitszeit verfiigt, dass eine<br />

Kiirzung der Tages-, Wochen- und Monatslohne, die durch die<br />

neue Marktlage etwa erfordert wird, <strong>nicht</strong> eintreten darf, oder<br />

hindern schon bestehende institutionelle Einrichtungen die Kiirzung,<br />

d<strong>an</strong>n ist die Wirkung jener gleich, die auch sonst Lohntaxen,<br />

die die Lohne iiber die Marktsatze erhohen wollen, auslosen.<br />

Die dekretierte Lohnsteigerung fiihrt zu Arbeitslosigkeit.<br />

Mit dem Fortschreiten der Kapitalbildung hat sich das Verhaltnis<br />

zwischen Kapital und Arbeit zugunsten der Arbeit verschoben.<br />

Auf diesem Gebiete der geschichtlichen Erfahrung gibt<br />

es keine Moglichkeit der Messung und der arithmetischen Vergleiche.<br />

Doch das Urteil aller Geschichtsforscher, deren Urteilskraft<br />

<strong>nicht</strong> durch die Bef<strong>an</strong>genheit im rom<strong>an</strong>tisch-sozialistischen<br />

Vorstellungskreis getriibt ist, muss dahin lauten, dass<br />

die kapitalistische Entwicklung iiberall den Kapitalreichtum<br />

weit starker gemehrt hat, als der Vermehrung der Bevolkerungszahl<br />

entsprochen hatte. Die Kapitalmenge pro Kopf der

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