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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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halten <strong>noch</strong> durch einige Zeit <strong>an</strong> in<strong>an</strong>chen der Irrtiinier fest,<br />

die die Kreditausweitung hat entstehen lassen. M<strong>an</strong> trennt sich<br />

sehwer von Illnsionen. Je grosser die psychischen Widerst<strong>an</strong>de<br />

sind, die der zutreffenden Erfassung der Marktlage entgegenwirken,<br />

desto l<strong>an</strong>gsamer geht der Anpassungsprozess von statten.<br />

tiber die Dauer, die er benotigt, lasst sich keine nationalokonomisclie<br />

Aussage machen.<br />

Ein Stiick des Anpassungsprozesses ist auch die Starkung<br />

der Kassenhaltung. Sol<strong>an</strong>ge m<strong>an</strong> der Meinung war, dass die<br />

Preise immer weiter steigen werden, schien es klug zu sein,<br />

die Kassenst<strong>an</strong>de niedrig zu halten und sich so reichlich als<br />

moglich mit Ware zu versorgen. Dass diese Auffassung vorherrschte,<br />

hat die Aufwartsbewegung der Preise betrachtlich<br />

beschleunigt und verstarkt. Nun beginnen die Preise zu fallen,<br />

und allgemein wird <strong>an</strong>genommen, dass sie <strong>noch</strong> weiter fallen<br />

werden. Da erscheint es nun vorteilhaft, vom Kaufen abzustehen<br />

und die Kassenreserven zu erhohen.<br />

M<strong>an</strong> hat daher immer im Verlaufe des Konjunkturabstiegs<br />

neue Kreditausweitung als Heilmittel empfohlen. Die Krise,<br />

meinte m<strong>an</strong>, sei eine Deflationserscheinung ; m<strong>an</strong> miisse sie<br />

bekampfen, indem m<strong>an</strong> die Deflation durch entsprechend grosse<br />

Inflation kompensiert. M<strong>an</strong> mag die Folgen der Starkung der<br />

Kassenhaltung als Deflation bezeichnen ; doch m<strong>an</strong> muss eben<br />

erkennen, das ein gewisses Ausmass <strong>an</strong> Erweiterung der Kassenhaltung<br />

mit dem Anpassungsprozess notwendig verbunden<br />

ist. Es ist falsch, die Krise selbst als Deflationserscheinung<br />

<strong>an</strong>zusehen. Es k<strong>an</strong>n kein Zweifel dariiber bestehen, dass der<br />

Umschlag der Konjunktur durch Einstellung der weiteren<br />

Ausgaben zusatzlicher Umlaufsmittel bewirkt wurde. Wahrscheinlich<br />

hatte der Aufschwung <strong>noch</strong> fur einige Zeit verl<strong>an</strong>gert<br />

werden konnen, wenn die B<strong>an</strong>ken ihre Kreditausweitungspolitik<br />

fortgesetzt hatten. Doch endlos hatte m<strong>an</strong> den Aufschwung<br />

der Konjunktur durch Festhalten <strong>an</strong> der Kreditausweitung<br />

<strong>nicht</strong> verl<strong>an</strong>gern konnen. Friiher oder spater muss es zum Zusammenbruch<br />

des durch die Kreditausweitung ausgelosten Aufschwungs<br />

kommen, und der Anpassungsprozess, den m<strong>an</strong> Niederg<strong>an</strong>g<br />

der Konjunktur nennt, wird umso schmerzlicher sein<br />

und umso mehr Zeit be<strong>an</strong>spruchen, je l<strong>an</strong>ger die Kreditausweitung<br />

fortgesetzt worden war und je grosser der Umf<strong>an</strong>g der<br />

durch sie bewirkten Kapitalfehlleitung gewesen ist.<br />

M<strong>an</strong> pflegt bei der Befiirwortung der Redeflationspolitik<br />

folgendermassen zu argumentieren : Hier sind Werke und Anlagen,<br />

deren Erzeugungsfahigkeit <strong>nicht</strong> oder nur zum Teil ausgeniitzt<br />

wird, Warenvorrate, die keine Kaufer, und Arbeiter,<br />

die keine Arbeit finden konnen ; dort wieder sind Verbraucher,

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