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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 423 —<br />

f<strong>an</strong>g, den die Abwicklung des taglichen normalen (leschafts<br />

erfordert. Sie hielten es <strong>nicht</strong> mehr fur notwendig, ihre Passivgeschafte<br />

mit il /en Aktivgeschaften derart in Einkl<strong>an</strong>g zu<br />

bringen, dass sie ihren Verpflichtungen jederzeit voll mid<br />

piinktlich nachkommen konnten. Um taglieh fallige Anspriiche<br />

ihrer Kunden befriedigen zu konnen, schien es ihnen ausreichend,<br />

iiber Aktiven zu verfiigen, die die Zentralnotenb<strong>an</strong>k als<br />

Unterlage fiir die Gewahrung von Krediten <strong>an</strong>sieht.<br />

Als der Zustrom des « heissen <strong>Geld</strong>es » einsetzte, sahen die<br />

Privatb<strong>an</strong>ken in der Vermehrung der taglich oder mit kurzer<br />

Kiindigungsfrist riickziehbaren Einlagen <strong>nicht</strong>s Bedenkliches.<br />

Sie nahmen diese Einlagen entgegen und verwendeten sie in<br />

ihrem Kreditgeschafte. Sie dachten <strong>nicht</strong> <strong>an</strong> die Gefahr, die<br />

ihr Verhalten heraufbeschworen musste. Sie machten sich kerne<br />

Sorgen, wie sie diese <strong>Geld</strong>er, deren stete Abw<strong>an</strong>derungsbereitschaft<br />

sie doch erkennen mussten, eines Tages zuriickzahlen<br />

sollten.<br />

Heute beginntm<strong>an</strong> r diese Probleme besser zu begreifen. M<strong>an</strong><br />

ist zur Erkenntnis gel<strong>an</strong>gt, dass m<strong>an</strong> diese <strong>Geld</strong>er <strong>nicht</strong> im Kreditgesehafte<br />

binden darf und dass m<strong>an</strong> fiir solche Einlagen <strong>nicht</strong><br />

nur keine Zinsen vergiiten darf, sondern eine Verwahrungsgebiihr<br />

berechnen muss. Es wird <strong>noch</strong> geraume Zeit verstreichen,<br />

bis m<strong>an</strong> dieser Einsicht gemass vorgehen und damit die Gefahren<br />

fiir die Aufrechthaltung des B<strong>an</strong>ksystems in der iiberlieferten<br />

Gestalt beseitigt haben wird.<br />

XVIII. Die inflationistische Geschichtsauffassung<br />

Eine weitverbreitete Auffassung meint, dass fortschreitende<br />

Senkung der Kaufkraft des <strong>Geld</strong>es sich in der geschichtlichen<br />

Entwicklung als ausschlaggebender Faktor erwiesen habe und<br />

erweise. Die Menschheit hatte, pflegt m<strong>an</strong> zu sagen, den Weg<br />

von den einfacheren Wirtschaftsverhaltnissen alterer Zeiten<br />

zum hochentwickelten Kapitalismus unserer Epoche <strong>nicht</strong> zuriicklegen<br />

konnen, wenn die <strong>Geld</strong>menge <strong>nicht</strong> schneller gewachsen<br />

ware als der <strong>Geld</strong>bedarf und wenn demgemass <strong>nicht</strong> die<br />

Kaufkraft des <strong>Geld</strong>es von der <strong>Geld</strong>seite her so stark gesenkt<br />

worden ware, dass ungeachtet starken, ja geradezu gewaltigen<br />

Anwachsens der Kaufgiiterversorgung fortschreitende Steigerung<br />

aller Preise und Lohne resultiert hatte. Die Ausgestaltung<br />

der Arbeitsteilung, die Neubildung von Kapital und die Steigerung<br />

der Ergiebigkeit der menschlichen Arbeit waxen nur durch<br />

die fortschreitende <strong>Geld</strong>entwertung ermoglicht worden. Nur sie<br />

schaffe Wirtschaftsbliite und Eeichtum ; Deflation und Preis-

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