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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 446 —<br />

struiert, dass er dieser Bedingung entspricht. Doch wir hatten<br />

d<strong>an</strong>n, wenn wir <strong>an</strong> dieser Ausdrucksweise festhalten, von der<br />

gleichmassigen Wirtschaft auch zu sagen : niem<strong>an</strong>d begehrt von<br />

einer Ware mehr, als ihm gerade zur Verfiigung steht. Sowenig<br />

uns diese Ansdrucksweise berechtigen wiirde <strong>an</strong>zunehmen, dass<br />

kein Begehren nach besserer Versorgung <strong>an</strong> verschiedenen<br />

Genussgiitern auftreten wiirde, wenn die Moglichkeit, es zu<br />

befriedigen, auftaucht und dem Wirt zur Wahl gestellt wird,<br />

sowenig sind wir berechtigt, aus den Bedingungen der gleichmassigen<br />

Wirtschaft auf gleiche Wertung der Bediirfnisbef riedigung<br />

in verschiedenen Zeitabschnitten zu schliessen. 1<br />

Sobald das Gleichgewicht der gleichmassigen Wirtschaft<br />

durch eine neue Tatsache gestort wird, muss wieder zwischen<br />

Befriedigung in naherer und der in fernerer Zukunft gewahlt<br />

werden. Wenn ein Zuwachs <strong>an</strong> Giitern fur den Verbrauch in<br />

naherer Zukunft gewidmet wird und <strong>nicht</strong> — durch Investition<br />

— fur die Verwendung in spaterer Zukunft, so k<strong>an</strong>n das nur den<br />

Grund haben. dass der Befriedigung in naherer Zukunft vor der<br />

in fernerer Zukunft der Vorzug gegeben wird.<br />

Wer die Allgemeingiiltigkeit der Hoherwertung zeitlich<br />

naherer Befriedigung bestreitet, hatte doch die Verpflichtung,<br />

zu erklaren, wieso es kommt, dass ein Einzelner ein en Betrag<br />

von 100 Dollar, die ihm heute zufallen, <strong>nicht</strong> immer investiert,<br />

sondern in vielen Fallen verbraucht, obwohl die hundert Dollar<br />

doch nach einem Jahr 105 Dollar geben. Offenbar schatzt unser<br />

M<strong>an</strong>n, wenn er die 100 Dollar <strong>nicht</strong> investiert, die Befriedigung,<br />

die er durch 100 Dollar heute erhalten k<strong>an</strong>n, hoher ein als die<br />

Befriedigung, die er durch die Verwendung von 105 Dollar nach<br />

einem Jahr erzielen k<strong>an</strong>n. Doch auch wenn er Sparen dem Verbrauch<br />

vorzieht, bedeutet das keineswegs, dass er die spatere<br />

Befriedigung der friiheren vorzieht. Es bedeutet <strong>nicht</strong>, dass<br />

er hundert Dollar von heute weniger hoch schatzt als hundert<br />

Dollar nach Ablauf eines Jahres, sondern dass er 100 Dollar<br />

von heute niedriger schatzt als 105 Dollar nach einem Jahre.<br />

Jeder Groschen, der heute ausgegeben wird und <strong>nicht</strong> fur spatere<br />

Verwendung aufbewahrt wird, ist, gerade und g<strong>an</strong>z besonders<br />

auch unter den <strong>Verhaltnissen</strong> moderner kapitalistischer<br />

Produktion, Beweis fiir die Tatsache, dass Befriedigung in<br />

einem naheren Zeitabschnitt der Zukunft der in einem ferneren<br />

Zeitabschnitt der Zukunft vorgezogen wird.<br />

Der Beweis fiir die Hoherschatzung der Befriedigung in<br />

*) Damit erweisen sich die von Knight (Capital, Time <strong>an</strong>d the Interest<br />

Rate, in Economica, New Series, Vol. I., S. 271 ff.) vorgebrachten Einw<strong>an</strong>de<br />

gegen die Agiotheorie als unstichhaltig.

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