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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 486 -<br />

Der Urzins ist kein Preis. Er ist — wie Unternehmergewinn<br />

und Unternehmerverlust — in einer Preisdifferenz enthalten,<br />

aus der er erst durch ein besonderes Rechnungsverfahren ausgesondert<br />

werden muss. Diese Preisdifferenz zwischen dem<br />

Produktpreis und dem Produktionskostenaufw<strong>an</strong>d ist, wenn sie<br />

positiv ist, das, was die altere englische Nationalokonomie den<br />

Profit* gen<strong>an</strong>nt hat; der Bruttoprofit besteht axis Unternehmergewinn,<br />

Unternehmerlohn und Zins. Wenn iiberhaupt kein<br />

Bruttoprofit erzielt wurde, hat der Unternehmer <strong>nicht</strong> nur<br />

keinen Unternehmergewinn erzielt ; er erhalt auch keine Vergiitung,<br />

die er als Lohn seiner personlichen Arbeit und als Zins<br />

<strong>an</strong>sehen konnte.<br />

Die Aufteilung des Bruttoprofits auf Unternehmergewinn,<br />

Unternehmerlohn und Zins fur das in der Produktion verwendete<br />

Kapital ist <strong>nicht</strong> etwa erst durch die Nationalokonomie<br />

vorgenommen worden. Die Wirtschaftsrechnung der Unternehmer<br />

iibte sie schon unabh<strong>an</strong>gig von alien Erwagungen der<br />

Wissenschaft. Der Unternehmer rechnet zu den Selbstkosten<br />

auch die eigene im Unternehmen geleistete Arbeit nach ihrem<br />

Marktwert, den Darlehenszins, den er fiir das verwendete<br />

fremde Kapital auslegen muss, und den Darlehenszins, den er<br />

nach der Marktlage fur das verwendete eigene Kapital hatte<br />

erzielen konnen ; der tJberschuss des Produktpreises iiber die<br />

so aufgestellten Selbstkosten erscheint ihm als Unternehmergewinn.<br />

Die Aussonderung des Unternehmerlohns bot der theoretischen<br />

Betrachtung kein besonderes Problem. Die Scheidungvon<br />

Unternehmergewinn und von Zins ist schwieriger. In jedem<br />

der Zinssatze, die auf dem Darlehensmarkte auftreten, ist mehr<br />

enthalten als blosser Urzins. In der ungleichmassigen Wirtschaft<br />

ist der Darlehenszins stets ein Bruttozins, aus dem der<br />

Urzins erst durch ein Zurechnungs- und Aufteilungsverfahren<br />

errechnet werden muss. Wir wissen schon, dass mit jeder Darlehensgewahrung,<br />

auch g<strong>an</strong>z abgesehen vom Risiko der Ver<strong>an</strong>derungen<br />

der Kaufkraft des <strong>Geld</strong>es, ein Unternehmerrisiko<br />

verbunden ist. Jede Darlehensgewahrung ist ein Unternehmen,<br />

das auch fehlschlagen k<strong>an</strong>n. Jeder Darlehensgeber bezieht im<br />

Bruttozins auch Unternehmergewinn.<br />

Diese Verbindung von Urzins und Unternehmergewinn hat<br />

die Zinstheorie l<strong>an</strong>ge irregefuhrt. Erst die Ausarbeitung des<br />

Ged<strong>an</strong>kenbildes der gleichmassigen Wirtschaft, das die strenge<br />

*) Vgl. Whately, Elements of Logic, Ninth Edition, London 1848, S. 354 ff.;<br />

C<strong>an</strong>n<strong>an</strong>, A History of the Theories of Production <strong>an</strong>d Distribution in English<br />

Political Economy from 1776 to 1848, Third Edition, London 1924, S. 189 ff.

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