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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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gestellt werden konnen. Dass m<strong>an</strong> diese Giiter <strong>nicht</strong> schon<br />

friiher begehrt und erzeugt hat, ist <strong>nicht</strong> darauf zuriickzufiihren,<br />

dass die Produktionszeit zu l<strong>an</strong>g erschien, sondern darauf, dass<br />

m<strong>an</strong> fur die dabei benotigten Produktionsmittel eine dringendere<br />

Verwendung hatte. M<strong>an</strong> nehme etwa <strong>an</strong>, dass die reicher<br />

gewordenen Wirte nun bereit sind, mehr Mittel aufzuwenden,<br />

um Auffiihrungen von Kunstwerken und Sportfeste zu ver<strong>an</strong>stalten.<br />

Die Produktionszeit im Vergniigungswesen ist im Allgemeinen<br />

wohl kiirzer als die in der Erzeugung von Wasserleitungen,<br />

Beleuchtungs<strong>an</strong>lagen und Eisenbahnen.<br />

Es ware daher ein Irrtum, wollte m<strong>an</strong> glauben, dass jeder<br />

Zuwachs von Kapital zur Aufnahme von Produktionsverfahren<br />

fiihrt r bei denen die Produktionszeit l<strong>an</strong>ger ist als bei den schon<br />

friiher aufgenommenen. Der Satz, dass l<strong>an</strong>gwierigere Produktionsverfahren<br />

die Verfiigung iiber mehr Kapital voraussetzen<br />

als kiirzere, lasst sich <strong>nicht</strong> in der Weise umkehren, dass m<strong>an</strong><br />

sagt: ein Zuwachs <strong>an</strong> Kapital k<strong>an</strong>n nur zur Verl<strong>an</strong>gerung der<br />

Produktionszeit verwendet werden.<br />

Es k<strong>an</strong>n auch vorkommen, dass technische Fortschritte oder<br />

die Entdeckung bisher <strong>nicht</strong> bek<strong>an</strong>nter urspriinglicher Produktionsmittel<br />

dazu fiihren, dass Verfahren, die sowohl mehr Kapital<br />

als auch l<strong>an</strong>gere Produktionszeit erfordern, durch Verfahren<br />

mit geringerem Kapitalaufw<strong>an</strong>d und kiirzerer Produktionszeit<br />

ersetzt werden. Ob das haufiger oder seltener eintritt,<br />

ist fiir die grundsatzliche Frage ohne Bedeutung.<br />

Wenn wir sagen, Vermehrung des Kapitalbest<strong>an</strong>des fiihre<br />

notwendigerweise immer zu einer Verl<strong>an</strong>gerung der Produktionszeit<br />

und der Wartezeit, auch wenn die einzelnen mit der<br />

Kapitalvermehrung neu aufgenommenen Produktionsverfahren<br />

in kiirzerer Produktionszeit zum Endergebnis fiihren als die<br />

schon friiher aufgenommenen, d<strong>an</strong>n stellen wir uns auf einen<br />

St<strong>an</strong>dpunkt, dem folgende Betrachtung zugrundeliegt : Wenn a<br />

die schon friiher hergestellten Konsumgiiter bedeutet, b die im<br />

neu aufgenommenen Verfahren hergestellten Konsumgiiter,<br />

d<strong>an</strong>n muss m<strong>an</strong> auf a + b l<strong>an</strong>ger warten als m<strong>an</strong> auf a allein<br />

warten musste. Denn um a + b zu erhalten, musste m<strong>an</strong> vorerst<br />

<strong>nicht</strong> nur die Kapitalgiiter erzeugen, die fur die Erzeugung von<br />

a benotigt werden, sondern auch dariiber hinaus die, die fiir die<br />

Erzeugung von b benotigt werden. Wenn m<strong>an</strong> die zusatzlichen<br />

Unterhaltsmittel, die m<strong>an</strong> zur Freimachung von Arbeit fiir die<br />

Erzeugung von b verwendet hat, durch Verbrauchssteigerung<br />

aufgezehrt hatte, ware m<strong>an</strong> friiher zu einem Genuss gekommen<br />

als durch ihre Verwendung fiir die Erzeugung von b.<br />

Am deutlichsten tritt die Bedeutung der Wartezeit hervor,<br />

wenn m<strong>an</strong> sich auf das Wesen der Erscheinung besinnt, die

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