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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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unabh<strong>an</strong>gig machen sollen, suchen zwar <strong>an</strong>gstlich jeden Hinweis<br />

auf das Gold zu vermeiden ; doch die Umsatze, die auf<br />

Gr<strong>an</strong>d dieser Vertrage durchgefiihrt und abgerechnet werden,<br />

sind <strong>an</strong> den Goldpreisen orientiert. Wer im Ausl<strong>an</strong>de kauf t oder<br />

verkauft, berechnet die Vorteile und Nachteile dieser Geschafte<br />

in Gold. Aber aueli die inl<strong>an</strong>dischen, in einem auf das Staatsgebiet<br />

beschr<strong>an</strong>kten Kredit- oder Zeichengeld ausgedriickten<br />

Preise sind mit den Goldpreisen des Ausl<strong>an</strong>des fest verbunden,<br />

und wenn die Eegierung die Kauf e und Verkaufe, die sich aus<br />

dieser Verbindung ergeben konnten, verhindern will, muss sie<br />

besondere Massnahmen ergreifen.<br />

Nahezu alle Regierungen sehen es heute als eine ihrer vornehmsten<br />

Aufgaben <strong>an</strong>, gegen den Gebrauch des Goldes als <strong>Geld</strong><br />

<strong>an</strong>zukampfen. Bislier haben sie damit Schiffbruch gelitten. In<br />

einer Welt von im strengen Sinn des Wortes selbstgeniigsamen<br />

Staatsgebieten wird fur ein internationales <strong>Geld</strong> kein Raum<br />

sein. Von diesem Ideal der Nationalisten ist aber die Wirklichkeit<br />

heute <strong>noch</strong> immerhin ziemlich weit entfernt.<br />

Die Regierung eines die g<strong>an</strong>ze Welt umfassenden Staates<br />

konnte den Versuch unternehmen, das Goldgeld durch ein Weltkreditgeld<br />

oder durch ein Weltzeichengeld zu ersetzen. In der<br />

Welt<strong>an</strong>archie der Gegen wart sind solche Versuche von vorneherein<br />

aussichtslos.<br />

M<strong>an</strong> darf den Kampf gegen die Goldwahrung <strong>nicht</strong> losgelost<br />

von der politischen Haltung betrachten, die in ihm eine ihrer<br />

Erscheinungsformen findet. Die Goldwahrung wird bekampft<br />

als ein Stein in dem grossten Werk, das Menschen je aufzurichten<br />

versucht haben, dem Werk der friedlichen Vereinigung<br />

aller Menschen zu einer einzigen grossen Gesellschaft der Arbeitsteilung<br />

und der eintrachtigen Zusammenarbeit durch Austausch<br />

von Giitern und Diensten. Was <strong>an</strong> der Goldwahrung ausgesetzt<br />

wird, ist, dass sie diesem System des okumenischen<br />

Friedens und der Kooperation aller Menschen zugeordnet ist.<br />

Das, was m<strong>an</strong> ihr als Unvollkommenheit <strong>an</strong>kreidet, ist gerade<br />

das, dass sie der Absperrungspolitik des einzelstaatlichen Separatismus<br />

im Wege steht. Vom St<strong>an</strong>dpunkte der auf die Zerstorung<br />

der weltwirtschaftlichen Verbundenheit der Volker<br />

gerichteten Politik ist die Goldwahrung zweifellos als ein Werk<br />

des Teufels zu betrachten. Betrachtet m<strong>an</strong> sie aber im Rahmen<br />

der Weltwirtschaft, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nur zu dem Urteil gel<strong>an</strong>gen,<br />

dass sie eine immerhin brauchbare Losung des Wahrungsproblems<br />

darstellt. Sie ist das Ergebnis desselben geschichtlichen<br />

Prozesses, der von dem Kampfe aller Horden gegen alle<br />

Horden zur politischen und okonomischen Verfassung des<br />

19. Jahrhunderts gefiihrt hat. Kein Kritiker oder Gegner der

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