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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 451 —<br />

tinuierlicher endloser Prozess, <strong>an</strong>derseits in eine sehr grosse<br />

Anzahl von Teilprozessen zerlegt. Es werden <strong>nicht</strong> urspriingliche<br />

Produktionsmittel eingesetzt und bis zur Fertigstellung<br />

der gebrauchs- und verbrauchsreifen Giiter verarbeitet, worauf<br />

d<strong>an</strong>n mit neuer Produktion in einer neuen Produktionsperiode<br />

begonnen wird. M<strong>an</strong> erzeugt und verbraucht fortlaufend. M<strong>an</strong><br />

bildet durch Sparen neues Kapital oder zehrt durch tJberverbrauch<br />

Kapital auf. Die Produktion ist auf zahlreiche Einzelunternehmungen<br />

verteilt, von denen jedes nur begrenzten Produktionszweeken<br />

dient. Die Zwischenprodukte — die produzierten<br />

Produktionsmittel — wechseln im Laufe der Produktion<br />

den Eigentiimer, sie w<strong>an</strong>dern von Unternehmen zu Unternehmen,<br />

bis sie fur Gebrauch und Verbrauch reif geworden sind.<br />

Der gesellschaftliehe Produktionsprozess selbst kommt nie zu<br />

einem Ende. In jedem Augenblicke sind eine Unzahl von Produktionsverfahren<br />

im G<strong>an</strong>ge, von denen die einen mehr, die<br />

<strong>an</strong>deren weniger von der Vollendung der ihnen gesetzten Teilaufgabe<br />

entfernt sind.<br />

In diesem endlos ununterbrochen fortschreitenden gesellschaftlichen<br />

Produktionsprozess ist jeder Schritt auf dem<br />

Sparen und auf der Vorarbeit der Verg<strong>an</strong>genheit aufgebaut.<br />

Wir sind die Erben unserer Vorfahren, durch deren Sparen die<br />

Kapitalgiiter gebildet wurden, mit denen wir arbeiten. Von dem<br />

Ursparen der Fischer, die einen Teil ihrer Arbeit <strong>nicht</strong> der<br />

Sorge fiir den nachsten Tag, sondern durch Herstellen von<br />

Netzen und Booten der Vorsorge fiir spatere Tage gewidmet<br />

haben, ziehen auch wir heute <strong>noch</strong> Nutzen. Hatten die Sohne<br />

dieser Fischer das so gebildete Kapital wieder aufgezehrt,<br />

indem sie die Zwischenprodukte — Netze und Boote — aufgebraucht<br />

hatten, ohne fiir Ersatz durch Widmung eines Teils<br />

ihrer Arbeit zu sorgen, d<strong>an</strong>n hatte der Kapitalbildungsprozess<br />

von Neuem beginnen miissen. Das erste Kapital ist nur aus<br />

den urspriinglichen Produktionsfaktoren (Arbeit und naturgegebenen<br />

Produktionsmitteln) gebildet worden, und wenn wir<br />

Spateren weiteres Kapital durch Sparen von Giitern bilden, die<br />

durch Kombinieren von drei Gruppen von Produktionsfaktoren,<br />

namlich Arbeit, naturgegebene sachliche Produktionsmittel und<br />

produzierte Produktionsmittel, erzeugt wurden, so ist das nur<br />

dem Umst<strong>an</strong>de zuzuschreiben, dass wir d<strong>an</strong>k dem von unseren<br />

Vorfahren ererbten Kapital in der Kapitalbildung <strong>nicht</strong> mehr<br />

von Frischem <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen miissen. *<br />

a ) Daher ist die in der Sprache sehr heftige, doch sachlich unbegriindete<br />

Kritik, die Knight (Capital, Time <strong>an</strong>d the Interest Rate, a.a.O., S. 262) am<br />

Bohm-Bawerk'schen Ged<strong>an</strong>keng<strong>an</strong>g tibt, zuriickzuweisen.

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