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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 495 —<br />

sehlagen, ihr Ausmass oder ihr Tempo mogen, auch wenn sie<br />

in der verrauteten Richtung geht, <strong>nicht</strong> den Erwartungen entsprechen.<br />

Die erhohte Bereitschaft zum Kaufen oder Verkaufen, aus<br />

der die Preispramie hervorgeht, bezieht sich in der Regel in<br />

starkerem Masse auf kurzfristige als auf l<strong>an</strong>gfristige Geschafte.<br />

Die Preispramie wird daher in der Eegel zuerst auf dem <strong>Geld</strong>markte,<br />

dem Markt fiir kurzfristige Kreditgeschafte, auftreten<br />

nnd den Markt fiir l<strong>an</strong>gfristige Kreditgeschafte, den Kapitalmarkt,<br />

nur durch den Zusammenh<strong>an</strong>g, der zwischen alien Teilen<br />

des Darlehensmarktes besteht, beriihren.<br />

Die Preispramie k<strong>an</strong>n in der lebenden Wirtschaft wohl die<br />

Einfliisse, die Ver<strong>an</strong>derungen im <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>d auf den Inhalt der<br />

<strong>Geld</strong>schulden haben, zum Teil abschwachen, doch sie k<strong>an</strong>n sie<br />

nie g<strong>an</strong>z kompensieren oder gar iiberkompensieren. Zwischen<br />

dem Einsatz der Ver<strong>an</strong>derungen des <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>des und dem Auftreten<br />

der Preispramie muss zeitlich und im Ausmasse Unstimmigkeit<br />

sein, weil die Preispramie <strong>nicht</strong> <strong>an</strong> den Einsatz der<br />

Ver<strong>an</strong>derungen des <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>des, sondern <strong>an</strong> ihre — notwendigerweise<br />

spatere — Wirkung auf die Preise <strong>an</strong>kniipft. Nur<br />

wenn Inflation ohne Unterlass sol<strong>an</strong>ge fortgesetzt wird, bis der<br />

Zusammenbruch der Wahrung erfolgt, steht es <strong>an</strong>ders. Die<br />

P<strong>an</strong>ik des Wahrungszusammenbruchs, die Katastrophenhausse,<br />

ist <strong>nicht</strong> nur durch Steigerung der Preise iiber alles Mass hinaus<br />

gekennzeichnet, sondern auch durch iiber alles Mass hinausgehendes<br />

Ansteigen der positiven Preispramie. Die Preispramie<br />

bekommt die Tendenz, unendlich gross zu werden, d.h. :<br />

kein Zinssatz scheint dem Kapitalisten schliesslich hoch genug,<br />

urn ihn fiir die Verluste zu entschadigen, die er von dem Fortschreiten<br />

der Preissteigerung befiirchtet ; statt <strong>Geld</strong> zu verleihen,<br />

zieht er es vor, selbst als Kaufer von Waren aufzutreten.<br />

Der Darlehensverkehr hort vollkommen auf.<br />

Die Preispramie ist eine Reaktion des Marktes gegen die<br />

Beeinflussung des Inhalts von <strong>Geld</strong>schulden und <strong>Geld</strong>forderungen<br />

durch Ver<strong>an</strong>derungen der Kaufkraft des <strong>Geld</strong>es. Sie<br />

k<strong>an</strong>n diesen Dienst bei kurzfristigen Kreditgeschaften besser<br />

erfiillen als bei l<strong>an</strong>gfristigen ; vollkommen ist sie auch bei kurzfristigen<br />

Geschaften <strong>nicht</strong>.<br />

Den dauernden Wirkungen der Ver<strong>an</strong>derungen des <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>des<br />

auf den Urzins und ihren voriibergehenden Wirkungen<br />

auf die Gestaltung des Marktzinses vermag die Preispramie in<br />

keiner Weise entgegenzuarbeiten. Da sie in der Regel <strong>nicht</strong><br />

einmal hinreicht, um den Stamm der Kreditsumme vor den<br />

Wirkungen der Kaufkraft<strong>an</strong>derung zu bewahren, bleibt ihr<br />

dafiir keine Kraft.

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