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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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Einzelnen gegeniiber der WillkUrherrschaft der Gouverneure die Bildung • cines<br />

Anbots freier Lohnarbeit und das Aufkommen von Farmerwirtschaften. In Ostcnropa<br />

verwehrte die st<strong>an</strong>dische Gliedcrung der Gescllschai't das Eindringen<br />

neuer Elemente in die L<strong>an</strong>dwirtschaft. Grossgrundbcsitz durftcn nur Adclige<br />

erwerben, und auf den Bauernstellen, die dem Obereigentum der Gutshcrren<br />

imterst<strong>an</strong>den, durften nur unfreie Bauern siedeln. Dariiber, dass die unfreic<br />

Arbeit verwendenden Betriebe nieht imst<strong>an</strong>de waren, den Wettbewerb von<br />

Betrieben, die freie Arbeit verwenden, auszuhalten, gab m<strong>an</strong> sieh keiner Tauschung<br />

hin. Das betriebswirtschaftliche Schrifttum des 18. und 19. Jahrhunderts<br />

stimmte darin ebenso iiberein wie die altromischen Bearbeiter agrartechnischer<br />

Probleme. Doch die Beseitigung der Unfreiheit konnte <strong>nicht</strong> durch<br />

das Getriebe des Marktes erfolgen, weil die politischen Verhaltnisse den Sklaven-<br />

und Roboterbetrieb dem Einfluss des Marktes entzogen. Die Unfreiheit<br />

wurde erst durch politische Massnahmen aufgehoben, die der Geist des Liberalismus<br />

eingegeben hatte.<br />

Heute stehen wir wieder vor Bestrebungen, die freic Arbeit des seine<br />

Arbeit als Ware auf dem Markte verwertenden Arbeiters durch Zw<strong>an</strong>gsarbeit<br />

zu ersetzen. M<strong>an</strong> glaubt wohl, dass zwischen der Zw<strong>an</strong>gsarbeit, die die Genossen<br />

eines sozialistischen Gemeinwesens zu leisten haben, und der der Sklaven und<br />

Leibeigenen ein Unterschied bestehe. Die Zw<strong>an</strong>gsarbeit der Unfreien sei fiir<br />

den Herrn geleistet worden ; im sozialistischen Gemeinwesen falle jedoch der<br />

Ertrag der Arbeit der Gesellschaft zu, der auch der Arbeiter eingegliedert sei ;<br />

so arbeite der Arbeiter gleichsam fiir sich. M<strong>an</strong> vergisst nur dabei, dass die<br />

Identifizierung des einzelnen Genossen und der Gesamtheit aller Genossen mit<br />

dem Kollektivgebilde, dem der Ertrag der Arbeit zufliesst, fiktiv ist. Ob nun<br />

die Zielsetzungen der Machthaber mit denen der einzelnen Genossen iibereinstimmen<br />

oder <strong>nicht</strong>, der Ertrag der Arbeit kommt keinesfalls dem Arbeiter in<br />

Gestalt des auf dem Markte gebildeten Lohnes zu. Im sozialistischen Gemeinwesen,<br />

das in der Wirtschaft <strong>nicht</strong> rechnen und die den einzelnen komplemcntaren<br />

Produktionsfaktoren zuzurechnenden Anteile am Produkt <strong>nicht</strong> gesondert<br />

zu ermitteln vermag, k<strong>an</strong>n der Beitrag, den die Wohlfahrt der Arbeit des Einzelnen<br />

verd<strong>an</strong>kt, <strong>nicht</strong> ermittelt und daher auch <strong>nicht</strong> zum Masstab fiir die<br />

Entlohnung des Arbeiters gemacht werden.<br />

Um freie Arbeit und Zw<strong>an</strong>gsarbeit zu unterscheiden, bedarf es keiner spitzfindigen<br />

Untersuchungen iibcr das Wescn der Freiheit und des Zw<strong>an</strong>ges. Freie<br />

Arbeit wollen wir die <strong>nicht</strong> im Hinblick auf unmittelbaren Arbeitsgenuss<br />

geleistete Aussenarbeit nennen, die der Arbeiter unmittelbar fiir cigenen Bedarf<br />

oder um des auf dem Markte gebildeten Lohnes leistet, Zw<strong>an</strong>gsarbeit die Arbeit,<br />

die in <strong>an</strong>derer Weise entlohnt wird. Wenn jem<strong>an</strong>d <strong>an</strong> diesem Sprachgebrauch<br />

Anstoss nehmen sollte, weil er durch die Verwendung der Ausdriicke Freiheit<br />

und Zw<strong>an</strong>g Ged<strong>an</strong>kenverbindungen nahelegt, die der objektivon wissenschaftlichen<br />

Beh<strong>an</strong>dlung der Probleme abtraglich werden konnten, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> ebensogut<br />

auch <strong>an</strong>dere Bezeichnungen wahlen, z. B. fiir freie Arbeit ^t-Arbeit und<br />

fiir Zw<strong>an</strong>gsarbeit 2?-Arbeit sagen. Das entscheidende Problem wird durch die<br />

Ausdrucksweise <strong>nicht</strong> beruhrt. Es h<strong>an</strong>delt sich darum, wodurch ein Arbeiter,<br />

der <strong>nicht</strong> durch den auf dem Markte fiir seine Leistung gebildeten Preis belohnt<br />

wird, zur tiberwindung des Arbeitsleids ver<strong>an</strong>lasst wird.<br />

M<strong>an</strong> mag <strong>an</strong>nehmen, dass viele Arbeiter, dass vielleicht, die meisten Arbeiter<br />

aus eigenem Antrieb — aus Pflichtgefiihl — bereit sein werden, sich alle

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