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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 515 —<br />

zugrundezulegen, dass der g<strong>an</strong>ze aus dem Wirtschaftsgefiige<br />

verschwindende <strong>Geld</strong>betrag dem Darlehensmarkte entnommen<br />

wird. Wir wollen mithin <strong>an</strong>nehmen, dass etwa von der Regierung<br />

pl<strong>an</strong>massig in der Weise Deflationspolitik betrieben wird,<br />

dass Anleihen begeben werden und dass die so aufgebrachten<br />

<strong>Geld</strong>betrage ver<strong>nicht</strong>et werden. Dieses Verfahren ist in der<br />

Geschichte der letzten 150 Jahre wiederholt eingesehlagen worden.<br />

Die Regierungen wollten die internationale Bewertung<br />

des Kreditgeldes auf einen hoheren St<strong>an</strong>d heben ; sie wollten<br />

sein Disagio (gegeniiber seinem einstigen gesetzlichen Edelmetallgehalt<br />

und gegeniiber der einstigen Paritat zum Ausl<strong>an</strong>dsgeld)<br />

beseitigen und seine Kaufkraft heben. Dass sie von<br />

ihrem Vorhaben mitunter spater abkamen, sei es wegen der<br />

Kosten, die es dem Staatsschatze auferlegte, sei es, weil sie<br />

die Folgen der Kaufkraftsteigerung als schadlich erk<strong>an</strong>nten,<br />

ist bek<strong>an</strong>nt. Wir konnen aber auch <strong>an</strong>nehmen, dass die B<strong>an</strong>ken,<br />

durch die Erfahrungen einer Krise vorsichtig und selbst <strong>an</strong>gstlich<br />

geworden, ihre Reserven erhohen wollen und daher den<br />

Umf<strong>an</strong>g der Umlaufsmittel einschr<strong>an</strong>ken, oder dass die Wirte<br />

ihren Kassenst<strong>an</strong>d erhohen wollen und sich daher vom <strong>Geld</strong>markte<br />

zurlickziehen. Wir konnen endlich auch <strong>an</strong>nehmen, dass<br />

der Zusammenbruch von Umlaufsmittelb<strong>an</strong>ken dem Markte die<br />

von diesen ausgegebenen Umlaufsmittelmengen entzogen hat.<br />

In jedem dieser Falle entsteht auf dem Darlehensmarkte<br />

eine Verknappung, die den Marktzinsfuss zunachst hinauftreibt.<br />

Geschafte, die bisher rentabel waren, werden damit unrentabel.<br />

Die Nachfrage nach Produktionsmitteln geht zuriick, die Preise<br />

der sachlichen Produktionsmittel und die Lohne sinken, in weiterer<br />

Folge auch die Preise der Genussgiiter. Wenn die Eigentiimer<br />

der von diesem Preisfall betroffenen Produktionsmittel<br />

und die Arbeiter mit ihren Preis- und Lohn<strong>an</strong>spriichen gleich<br />

so tief hinuntergehen wollten, dass sich die Rentabilitat der<br />

Geschafte, die durch die Darlehenszinserhohung ver<strong>nicht</strong>et<br />

wurde, wieder einstellt, d<strong>an</strong>n konnte die Restriktion auch <strong>nicht</strong><br />

voriibergehend zu Produktionseinschr<strong>an</strong>kung fiihren. Nur der<br />

Zeitunterschied zwischen der Zinssteigerung und der Anpassung<br />

der Preise der Produktionsmittel und der Lohne <strong>an</strong> die<br />

Ver<strong>an</strong>derung des <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>des lost die produktionshemmende<br />

Wirkung der Restriktion aus.<br />

Wird jedoch nur ein Teil der aus dem Marktgefiige verschwindenden<br />

<strong>Geld</strong>menge zunachst dem Darlehensmarkte entnommen<br />

oder wird der Darlehensmarkt von der Restriktion<br />

iiberhaupt nur mittelbar beriihrt, d<strong>an</strong>n ist der Verlauf <strong>an</strong>ders.<br />

Wenn die Regierung die fur die Deflation benotigten Mittel<br />

<strong>nicht</strong> durch Anleihen beschafft, sondern durch Besteuerung der

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