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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 477 —<br />

werden heutige Bediirfnisse befriedigt, die m<strong>an</strong> jenen kiinftigen<br />

Bediirfnissen nur darum vorzieht, weil sie heutige Bediirfnisse<br />

sind. x<br />

Die Mehrergiebigkeit der kapitalistischen Produktionsumwege,<br />

die in Bohm-Bawerks Lehre und in den Lehren vieler<br />

seiner Nachfolger zur Erklarung der Zinserscheinung her<strong>an</strong>gezogen<br />

wird, erklart <strong>nicht</strong> den Zins. Dass die Wertdifferenz,<br />

die den Zins ergibt, besteht, erklart, warum ungeachtet der<br />

Mehrergiebigkeit zeitraubenderer Produktionsverfahren oft<br />

kiirzere Verfahren von geringerer Ergiebigkeit <strong>an</strong> Menge oder<br />

Art der Produkte eingeschlagen werden. Die Wertdifferenz<br />

zwischen Befriedigung in naherer und der in fernerer Zukunft<br />

erklart, warum Grundstiicke iiberhaupt einen begrenzten Preis<br />

haben ; wiirde m<strong>an</strong> die kiinftigen Dienste, die ein Grundstiick<br />

abzugeben vermag, denen, die es schon heute zu leisten vermag,<br />

gleichhalten, claim wiirde kein Preis hoch genug sein, um den<br />

Eigentiimer zur Abtretung eines Grundstiickes zu ver<strong>an</strong>lassen.<br />

Grundstiicke konnten weder um <strong>Geld</strong> gekauft oder verkauf t, <strong>noch</strong><br />

gegen Giiter, die nur eine endliche Zahl von Nutzungen abzugeben<br />

vermogen, vertauscht werden. Umsatze in Grundstiicken<br />

konnten nur im Tausch gegen <strong>an</strong>dere Grundstiicke erfolgen.<br />

Ein Haus, das durch zehn Jahre einen jahrlichen Mietlertrag<br />

von 100 Einheiten zu bringen vermag, wiirde (ohne das Grundstiick,<br />

auf dem es steht) am Beginn dieser zehn Jahre 1000 Einheiten<br />

gleichgehalten werden, im folgenden Jahre 900 Einheiten<br />

und so fort.<br />

Der ursprungliche Zins oder Urzins ist kein Preis und wird<br />

<strong>nicht</strong> auf dem Markte durch Zusammenwirken einer Nachfrage<br />

nach und eines <strong>Angebots</strong> von Kapital oder Kapitalgiitern<br />

gebildet. Er tritt auf dem Markte in der Preisbildung aller<br />

Giiter und Dienstleistungen in verschiedener Bewertung gegenwartiger<br />

und kiinftiger Giiter und Dienstleistungen zutage. Er<br />

ist im Ged<strong>an</strong>kenbild der gleichmassigen Wirtschaft durch den<br />

Betrag gegeben, um den die Summe der Preise der komplementaren<br />

Giiter hinter dem Preise der entsprechenden Genussgiiter<br />

zuriickbleibt. Auf dem Darlehensmarkte (Kapitalmarkt<br />

und <strong>Geld</strong>markt) erfolgt <strong>nicht</strong> die Bildung des Urzinses, sondern<br />

die Anpassung des Zinses von in <strong>Geld</strong> gegebenen und empf<strong>an</strong>genen<br />

Darlehen <strong>an</strong> den durch die Preisbildung des Marktes, auf<br />

dem Giiter und Dienstleistungen ausgetauscht werden, gebildeten<br />

Satz des Urzinses.<br />

a ) Der Einfachheit halber sprechen wir von heutigen (gegenwartigen) und<br />

kiinftigen Giitern und Bediirfnissen. Genauer miisste m<strong>an</strong> sagen : Befriedigung<br />

in naherer und Befriedigung in fernerer Zukunft.

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