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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 586 —<br />

theorie sind so gefasst, dass sie streng und ausnahmelos fiir<br />

alle Marktwirtschaft gelten, wofern die besonderen Bedingungen,<br />

<strong>an</strong> die sie im einzelnen Falle gekniipft sind, zutreffen. Ob<br />

z. B. auf dem Markte direkt oder indirekt getauscht wird, ist<br />

questio facti ; wenn aber indirekt getauscht wird, so gilt von<br />

Tauschmitteln alles das, was die Theorie von den Tauschmitteln<br />

aussagt. Hier gibt es kein mehr oder weniger, hier heisst es<br />

nur : entweder oder. Und <strong>nicht</strong>s ist, — auch in der Nationalokonomie<br />

— verkehrter, als den Satzen der Theorie den Gemeinspruch<br />

entgegenzuhalten : Das mag in der Theorie richtig sein,<br />

taugt aber <strong>nicht</strong> fiir die Praxis.<br />

Das, was die Theorie bietet, ist die Lehre vom H<strong>an</strong>deln <strong>an</strong><br />

sich. Die Theorie spricht vom H<strong>an</strong>deln, doch <strong>nicht</strong> von der<br />

besonderen Verfassung der Umwelt, in der der Mensch h<strong>an</strong>delt,<br />

und <strong>nicht</strong> von dem Menschlich-Individuellen der Wertungen,<br />

die dem H<strong>an</strong>deln den Weg weisen. Daten sind ihr die Menschen<br />

mit ihren geistigen und korperlichen Kraften und Fahigkeiten,<br />

mit den Trieben, denen sie untert<strong>an</strong> sind, und mit den Ged<strong>an</strong>ken,<br />

die sie ersinnen, urn sich der Umwelt <strong>an</strong>zupassen und sie<br />

dadurch ihren Zwecken dienstbar zu machen. Diese Daten, wenn<br />

auch unver<strong>an</strong>derlich in ihrer Struktur, sind stets im Flusse und<br />

sind im nachsten Augenblick schon wieder <strong>an</strong>ders, als sie im<br />

letztverflossenen Augenblick gewesen sind. *<br />

Gegeben nennen wir das, was unser nach den Ursachen forschendes<br />

Denken <strong>nicht</strong> aufzulosen vermag. Das Gegebene kennen<br />

wir, weil wir es wahrgenommen haben. Wir vermogen die<br />

Grenzen des Gebietes, das die Theorie aufzuklaren vermag,<br />

zuriickzuschieben, wir konnen jedoch nie dazu gel<strong>an</strong>gen, letzte<br />

Ursachen aufzudecken.<br />

Der Begriff der Daten, wie ihn die Praxeologie verwendet,<br />

ist enger als der Begriff des Gegebenen. Er ist <strong>nicht</strong> wie das<br />

Gegebene ein Begriff der Wissenschaftslehre, sondern ein<br />

praxeologischer Begriff, also ein Begriff einer Wissenschaft.<br />

Datum ist, was dem H<strong>an</strong>deln gegeben ist. Die Daten sind der<br />

Inbegriff der Wertungen der H<strong>an</strong>delnden und ihrer Ideen und<br />

zugleich der Inbegriff der Umwelt, der das H<strong>an</strong>deln sich <strong>an</strong>zupassen<br />

hat, wenn es erfolgreich sein soil. Die Daten sind <strong>nicht</strong><br />

als das Gegebene im Sinne der Wissenschaftslehre <strong>an</strong>zusehen,<br />

weil sie zum Teil durch wissenschaftliches Denken auf Gegebenes<br />

zuriickgefuhrt werden konnen. Fiir das H<strong>an</strong>deln ist es<br />

jedoch unwesentlich, ob etwa die politische Weltlage, wie sie<br />

sich am 28. Juli 1914, 12 Uhr mittags, jedem einzelnen H<strong>an</strong>-<br />

*) Vgl. Strigl, Die okonomischen Kategoricn und die Org<strong>an</strong>isation der<br />

Wirtschaft, Jena 1923, S. 18 ff.

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