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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 553 —<br />

scheinen ; es ist doch das Um und Auf der Lehren dieser Schule,<br />

die Nationalokonomie durch Wirtschaftsgeschichte zu ersetzen.<br />

Merkwiirdiger ist es schon, dass Marx und die Marxisten <strong>nicht</strong><br />

erk<strong>an</strong>nt haben, dass sie mit dem Entgegenkommen <strong>an</strong> diese<br />

Lehre das Lehrgebaude ihres Systems zerstoren. Wenn m<strong>an</strong><br />

meint, es sei « der Umf<strong>an</strong>g s.g. notwendiger Bediirfnisse, wie<br />

die Art ihrer Befriedigung, selbst ein historisches Produkt » und<br />

h<strong>an</strong>ge « daher grossenteils von der Kultnrstufe eines L<strong>an</strong>des,<br />

nnter <strong>an</strong>derem wesentlich auch davon ab, unter welchen Bed ingungen,<br />

und daher mit welchen Gewohnheiten und Lebens<strong>an</strong>spriichen<br />

die Klasse der freien Arbeiter sich gebildet hat»,<br />

wenn m<strong>an</strong> daher feststellt, dass « die Wertbestimmung der Arbeitskraft<br />

ein historisches und moralisches Element » enthalt,<br />

d<strong>an</strong>n mag m<strong>an</strong> zwar <strong>noch</strong> immer behaupten, dass « fur ein<br />

bestimmtes L<strong>an</strong>d, zu einer bestimmten Periode », der « Durchschnittsumkreis<br />

der notwendigen Lebensmittel gegeben » sei. a<br />

Doch d<strong>an</strong>n hat m<strong>an</strong> die Lohnhohe <strong>nicht</strong> mehr nationalokonomisch<br />

und katallaktisch erklart, sondern als historisches Datum<br />

gesetzt. D<strong>an</strong>n ist die Lohnhohe <strong>nicht</strong> mehr Ergebnis des Zusammenwirkens<br />

der Marktfaktoren, sondern ein marktfremder<br />

Tatbest<strong>an</strong>d.<br />

Auch wer die Auffasung vertritt, die Lohnsatze wiirden dem<br />

Markte als Datum von aussen aufgedr<strong>an</strong>gt, k<strong>an</strong>n, wenn er iiberhaupt<br />

Nationalokonomie treihen will, um die Aufstellung einer<br />

den Lohn als Markterscheinung aus dem Getriebe der Tauschakte<br />

erklarenden Lehre <strong>nicht</strong> herumkommen. Ohne eine solche<br />

katallaktische Lohnerklarung bliebe die Marktlehre <strong>nicht</strong> nur<br />

unvollst<strong>an</strong>dig, sie wird einfach sinnlos. Es geht <strong>nicht</strong> <strong>an</strong>, die<br />

Katallaktik auf die Erklarung der Warenpreise und der Zinssatze<br />

zu beschr<strong>an</strong>ken und die Lohne als Datum hinzunehmen.<br />

Eine geschichtliche Situation, in der die Lohne dem Markte<br />

von aussen her durch Eingriffe vorgeschrieben werden, ist recht<br />

wohl denkbar ; gerade solche Lohnl'estsetzung ist das Kennzeicben<br />

unserer heutigen Wirtschaftslage. Doch d<strong>an</strong>n obliegt<br />

es der Nationalokonomie zu untersuchen, welche Folgen aus der<br />

Verschiedenheit der beiden Lohnsatze — der aus dem Zusammenspiel<br />

der Marktfaktoren hervorgehenden ideellen Marktsatze<br />

und der dem Markte durch von aussen her wirkende<br />

Krafte vorgeschrieben en effektiv gezahlten Lohne — entstehen.<br />

Die Vorstellung, dass der Lohn mindestens so hoch sein<br />

miisse, dass er dem Arbeiter das « st<strong>an</strong>desgemasse » Auskommen<br />

sichere, erfiillt zweifellos die Arbeitnehmer. Jeder einzelne<br />

Arbeitnehmer hat dabei seine besondere Auffassung dariiber,<br />

Vgl. Marx, ebendort S. 134.

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