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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 519 —<br />

Doch die Lehren der Currency-Schule wurden sehr bald durch<br />

die Gesetzgebung zur Grundlage krisenpolitischer Massnahmen<br />

gemacht. Das Versagen der Peel'schen B<strong>an</strong>kgesetze erschiitterte<br />

das Ansehen der Schule. Ihre Lehre, meinte m<strong>an</strong>, sei<br />

durch die Erfahrung widerlegt worden. Die B<strong>an</strong>king-Schule<br />

triumphierte.<br />

Schwerer wog der zweite M<strong>an</strong>gel der Currency-Lehre. Sie<br />

beschr<strong>an</strong>kte ihre Untersuchungen auf das Problem des external<br />

drain. Sie betrachtete nur einen Fall : Kreditausweitung in<br />

einem L<strong>an</strong>de bei unver<strong>an</strong>derten Bedingungen in der iibrigen<br />

Welt. Das reichte hin, urn die englische Geschichte der ersten<br />

Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts zu beleuchten, doch das nationalokonomische<br />

Grundproblem blieb unberiihrt. Die Frage,<br />

wie allgemeine, <strong>nicht</strong> auf den Kundenkreis einer Anzahl von<br />

B<strong>an</strong>ken beschr<strong>an</strong>kte Kreditausweitung wirken miisse, wurde<br />

<strong>nicht</strong> aufgeworfen ; das Verhaltnis von <strong>Geld</strong>menge und Zinsgestaltung,<br />

zu dessen Beh<strong>an</strong>dlung schon die Vorschlage, durch<br />

B<strong>an</strong>kreform den Kredit zu verbilligen oder gar unentgeltlich<br />

zu machen, <strong>an</strong>regen mussten, wurde <strong>nicht</strong> gepriift. Kein Schritt<br />

wurde get<strong>an</strong>, um das Vorurteil der Neutralist des <strong>Geld</strong>es zu<br />

zerstoren. So blieb das Feld fiir alle jene Lehren frei, die<br />

Krisen und Konjunkturwechsel mit den Mitteln der Theorie des<br />

direktenTausches zu erklaren strebten. Jahrzehnte mussten<br />

vergehen, ehe es der Nationalokonomie gelingen konnte, hier<br />

weiterzukommen.<br />

M<strong>an</strong> darf freilich <strong>nicht</strong> unterlassen, dar<strong>an</strong> zu erinnern, dass<br />

<strong>nicht</strong> nur wissenschaftlicher Irrtum im Spiele war, sondern<br />

auch politische Voreingenommenheit. Die Kraft der klassischen<br />

Nationalokonomie hatte gerade hingereicht, um die offentliche<br />

Meinung dar<strong>an</strong> zu gewohnen, die Gestaltung der Preise und<br />

Lohne <strong>nicht</strong> mehr mit den Augen des Sittenrichters zu betraehten<br />

; sie war <strong>nicht</strong> stark genug, um dasselbe auch fiir den Darlehenszins<br />

zu leisten. Die alten Vorurteile blieben un<strong>an</strong>getastet.<br />

Auch heute weigern sich <strong>noch</strong> viele, die sich fiir Nationalokonomen<br />

halten, den Zinssatz einfach als Markterscheinung zu<br />

betrachten. M<strong>an</strong> halt den Zins fiir ein Hindernis menschlicher<br />

Wohlfahrt, m<strong>an</strong> glaubt, dass es Pflicht der Obrigkeit sei, auf<br />

Senkung der Zinshohe hinzuarbeiten, und meint, dass Kreditausweitung<br />

das Mittel sei, das diesen Erfolg erzielen k<strong>an</strong>n. Mit<br />

dem Wiedererstarken der interventionistischen Wirtschaftspolitik<br />

und der Erneuerung der Lehren, die sie rechtfertigen wollen,<br />

wuchs auch die Volkstumlichkeit des B<strong>an</strong>kinterventionismus.<br />

Die Staaten wollen aktive Konjunkturpolitik treiben, sie<br />

wollen « <strong>an</strong>kurbeln » und den Aufschwung endlos fortgehen lassen,<br />

und sie br<strong>an</strong>dmarken alle nationalokonomischen Lehren,

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