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Technische Optik in der Praxis

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2.1 Licht als Wellenphänomen 37<br />

auf Flüssigkeiten betrachtet werden, bei denen die Auslenkung <strong>der</strong> Oberfläche<br />

aus <strong>der</strong> Horizontalen das Äquivalent zum elektrischen Feld <strong>der</strong> elektromagnetischen<br />

Welle ist. Glücklicherweise kann jede Wellenform mathematisch als<br />

Überlagerung (Summe) e<strong>in</strong>facher Wellen dargestellt werden. Es ist daher für<br />

die Behandlung fast aller optischen Phänomene ausreichend, wenn die Eigenschaften<br />

solcher e<strong>in</strong>facher Wellen bekannt s<strong>in</strong>d.<br />

Diee<strong>in</strong>fachsteLösung <strong>der</strong> Wellengleichung (2.1) ist e<strong>in</strong>e monochromatische<br />

ebene Welle. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß ihr zeitlicher wie auch<br />

ihr räumlicher Verlauf durch e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> trigonometrischen Grundfunktionen beschreibbar<br />

ist, beispielsweise durch die Cos<strong>in</strong>us-Funktion, und daß sie durch<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Frequenz und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Wellenlänge, ihre Ausbreitungsrichtung<br />

sowie e<strong>in</strong>e (Anfangs-)Phase vollständig beschrieben wird:<br />

<br />

2π<br />

E = E0 · cos s · r − 2π · f · t + φ0 . (2.3)<br />

λ<br />

E<strong>in</strong>e solche ebene Welle ist räumlich (und auch zeitlich!) unbegrenzt und<br />

kann daher <strong>in</strong> re<strong>in</strong>er Form nicht erzeugt werden. Mit den seit mehr als 40<br />

Jahren verfügbaren Lasern stehen aber Strahlungsquellen zur Verfügung, mit<br />

denen sich ebene Wellen <strong>in</strong> fast beliebig guter Näherung erzeugen lassen.<br />

Werden dazu frequenzstabilisierte S<strong>in</strong>gle-Frequency-Laser verwendet, kann<br />

sogar die Monochromasie weitestgehend erreicht werden. Die monochromatische<br />

ebene Welle ist somit nicht nur e<strong>in</strong> mathematisches, son<strong>der</strong>n ebenso e<strong>in</strong><br />

praktikables experimentelles Hilfsmittel, welches zudem beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Interferometrie e<strong>in</strong> breites Anwendungsgebiet gefunden hat.<br />

Die durch Gleichung (2.3) beschriebene Welle hat die Amplitude (Maximalwert<br />

des elektrischen Feldes) E0, oszilliert mit <strong>der</strong> Frequenz f (und heißt<br />

monochromatisch, weil e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>deutigen Frequenz e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Farbempf<strong>in</strong>dung<br />

entspricht), die Wellenlänge λ und die durch den E<strong>in</strong>heitsvektor s<br />

beschriebene Ausbreitungsrichtung. Häufig wird zur Abkürzung <strong>der</strong> Schreibweise<br />

die Kreisfrequenz ω =2π · f und <strong>der</strong> Wellenvektor k =2π · s/λ (mit<br />

dem Wert k) verwendet. Die so modifizierte Gleichung (2.3) nimmt dann die<br />

e<strong>in</strong>fachere Form<br />

E = E0 · cos (k · r − ω · t) (2.4)<br />

an (alle folgenden Formen <strong>der</strong> Wellengleichung s<strong>in</strong>d bei Bedarf um e<strong>in</strong>e Anfangsphase<br />

entsprechend Gleichung (2.3) zu ergänzen). Nimmt man noch als<br />

Ausbreitungsrichtung z. B. die z-Richtung und berücksichtigt nicht die Feldrichtung,<br />

erhält man die nicht-vektorielle Form<br />

E = E0 · cos (k · z − ω · t) . (2.5)<br />

Diese Form <strong>der</strong> Wellengleichung ist <strong>in</strong> Abb. 2.1 für drei kurz aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

folgende Zeitpunkte (T1 bis T3) dargestellt.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell gibt es ke<strong>in</strong>e obere o<strong>der</strong> untere Grenze für Frequenz und Wellenlänge<br />

e<strong>in</strong>er elektromagnetischen Welle. Beobachtet und praktisch genutzt

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