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Technische Optik in der Praxis

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4.6 Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Systemoptimierung 117<br />

Diese Fehlerfunktion gilt es zu m<strong>in</strong>imieren (M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong> Fehlerquadratsumme,<br />

Least Squares Method). Das M<strong>in</strong>imum wird bestimmt durch die<br />

For<strong>der</strong>ung<br />

grad Ψ(p) =0. (4.20)<br />

Mit (4.18) und (4.19) ergibt sich somit e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>eares Gleichungssystem,<br />

dessen Auflösung den Variablenän<strong>der</strong>ungsvektor ergibt:<br />

p = −(A T A) −1 A T f 0 . (4.21)<br />

Führt man die M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong> Fehlerfunktion auf diese Weise durch, ergeben<br />

sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel relativ große Variablenän<strong>der</strong>ungen. Dadurch verliert<br />

das l<strong>in</strong>eare Modell se<strong>in</strong>e Gültigkeit, und die tatsächlichen Fehlerän<strong>der</strong>ungen<br />

können sich erheblich von den prognostizierten unterscheiden. Um dies zu<br />

umgehen, werden zusätzlich m<strong>in</strong>imale Variablenän<strong>der</strong>ungen gefor<strong>der</strong>t. Dazu<br />

wird die zu m<strong>in</strong>imierende Bewertungsfunktion erweitert durch <strong>der</strong>en Quadratsumme<br />

gemäß<br />

Ψ=f T f + Dp T p . (4.22)<br />

Die Kopplung bei<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen nach M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong> Quadratsumme,<br />

sowohl <strong>der</strong> Fehler als auch <strong>der</strong> Variablenän<strong>der</strong>ungen, geschieht mit Hilfe des<br />

Lagrangeschen Multiplikators o<strong>der</strong> Dämpfungsfaktors D. Mit dem E<strong>in</strong>heitsvektor<br />

E ergibt sich nun analog zur M<strong>in</strong>imum-Bestimmung nach (4.20) für<br />

den Variablenän<strong>der</strong>ungsvektor<br />

p = −(A T A + DE) −1 A T f 0 . (6.20)<br />

Dieses <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Optik</strong>-Rechnung überwiegend angewandte Pr<strong>in</strong>zip für die<br />

programmgesteuerte Optimierung, wird als gedämpftes M<strong>in</strong>imumverfahren<br />

(Damped Least Squares, DLS) bezeichnet. Es liefert zunächst die Lösung für<br />

den ersten Schritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Optimierungsrechnung. Die Güte <strong>der</strong> Optimierung<br />

wird zum e<strong>in</strong>en bestimmt durch die Wahl e<strong>in</strong>es geeigneten Dämpfungsfaktors<br />

und zum an<strong>der</strong>en durch geschickte, schrittweise E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> errechneten<br />

Variablenän<strong>der</strong>ungen sowie durch weitere spezielle Abfrage- und Steuermechanismen<br />

nach jedem Schritt.<br />

Der Erfolg je<strong>der</strong> Optimierung ist jedoch <strong>in</strong> hohem Maße von den Vorgabedaten<br />

abhängig, also von <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> variablen Parameter und von <strong>der</strong><br />

Vorgabe <strong>der</strong> Fehlersollwerte und -toleranzen bzw. -gewichte. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Freigabe von Variablen für die Korrektion kann den Gang <strong>der</strong> Entwicklung<br />

entscheidend bee<strong>in</strong>flussen. Die Bestimmung <strong>der</strong> Empf<strong>in</strong>dlichkeiten e<strong>in</strong>zelner<br />

Parameter auf die gefor<strong>der</strong>ten Fehler durch differentielle Vorrechnungen zu<br />

den optischen Grunddaten, den Seidel-Aberrationen und den Strahlaberrationen<br />

können hier über die E<strong>in</strong>flußmöglichkeiten e<strong>in</strong>zelner Parameter Aufschluß<br />

geben. Dadurch kann verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden, daß mit relativ unwirksamen<br />

Parametern große Korrektionsschritte versucht werden.

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