Technische Optik in der Praxis
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12 1 Geometrische <strong>Optik</strong><br />
Tabelle 1.2. Brechzahlen verschiedener Stoffe bei 20 ◦ Cfür gelbes Natriumlicht<br />
(λ = 589,3 nm)<br />
Medium c (km/s) Brechzahl<br />
,,Vakuum“ 299792,458 1<br />
Luft (1013 mbar) 299710 1,000272<br />
Wasser 224904 1,33298<br />
Glas (BK7) 197657 1,51673<br />
Tabelle 1.2 enthält absolute Brechzahlen e<strong>in</strong>iger Stoffe für e<strong>in</strong>e feste Wellenlänge<br />
(λ = 546,07 nm) bei 20 ◦ C.<br />
Von zwei Stoffen mit unterschiedlichen Brechungs<strong>in</strong>dizes bezeichnet man<br />
das Medium mit dem größeren Brechungs<strong>in</strong>dex als ,,optisch dichter“, das<br />
Medium mit dem kle<strong>in</strong>eren Brechungs<strong>in</strong>dex h<strong>in</strong>gegen als ,,optisch dünner“.<br />
Die ,,optische Dichte“ e<strong>in</strong>es Mediums ist nicht identisch mit se<strong>in</strong>er stofflichen<br />
Dichte. Bei e<strong>in</strong> und demselben Stoff wächst allerd<strong>in</strong>gs die Brechzahl mit <strong>der</strong><br />
Dichte des Stoffs; beispielsweise mit zunehmendem Druck steigt auch die<br />
Brechzahl an. Optische Medien mit räumlich verän<strong>der</strong>lichen Brechungs<strong>in</strong>dizes,<br />
z. B. Luftschichten mit unterschiedlicher Temperatur, wirken sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Regel komplizierter auf die Brechung des Lichts aus als homogene Medien,<br />
bei denen die Brechzahl n an allen Stellen den gleichen Wert hat.<br />
Da es sich bei vielen optischen Bauelementen (L<strong>in</strong>sen, Prismen) um homogene<br />
Stoffe handelt, werden hier <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fachheit halber auch nur homogene<br />
isotrope Medien betrachtet; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em isotropen Stoff ist <strong>der</strong> Brechungs<strong>in</strong>dex<br />
für alle Raumrichtungen <strong>der</strong> Lichtausbreitung gleich. Diese Isotropie ist beispielsweise<br />
bei doppelbrechenden Kristallen wie z. B. Kalkspat nicht mehr<br />
gewahrt.<br />
Abbildung 1.12 zeigt die Lichtbrechung e<strong>in</strong>es Lichtstrahls, <strong>der</strong> unter dem<br />
W<strong>in</strong>kel ε1 <strong>in</strong> Luft (n1) gegen das E<strong>in</strong>fallslot (Hilfsl<strong>in</strong>ie) geneigt auf die Grenzfläche<br />
e<strong>in</strong>es Mediums mit dem Brechungs<strong>in</strong>dex n2 fällt.Eskommtdabeizu<br />
Reflexion und zur Brechung. Die Strahlrichtung des reflektierten Lichts wird<br />
durch das Reflexionsgesetz beschrieben. E<strong>in</strong> Teil des Lichts dr<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> das<br />
zweite Medium e<strong>in</strong>, dabei wird <strong>der</strong> Lichtstrahl zum Lot h<strong>in</strong> gebrochen. Sowohl<br />
E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel als auch Brechungsw<strong>in</strong>kel werden immer bezüglich dem<br />
E<strong>in</strong>fallslot gemessen, nicht gegenüber den Medienflächen. Die Ausbreitungsrichtungen<br />
des e<strong>in</strong>fallenden, des reflektierten und des gebrochenen Lichtes<br />
liegen mit dem E<strong>in</strong>fallslot <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ebene (E<strong>in</strong>fallsebene). Die Lichtbrechung<br />
läßt sich mit Hilfe des Snelliusschen Brechungsgesetzes beschreiben, das besagt,<br />
daß <strong>der</strong> S<strong>in</strong>us des E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kels ε1 zum S<strong>in</strong>us des Brechungsw<strong>in</strong>kels<br />
ε2 im konstanten Verhältnis steht. Dieses Verhältnis ist durch die beiden<br />
Brechungs<strong>in</strong>dizes und damit von <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> beiden Medien bestimmt,<br />
s<strong>in</strong> ε1<br />
=<br />
s<strong>in</strong> ε2<br />
n2<br />
= n21 = konst. (1.13)<br />
n1