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Technische Optik in der Praxis

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36 2 Wellenoptik<br />

durch Vektoren (E für das elektrische Feld, H für das magnetische Feld)<br />

dargestellt, während E und H die entsprechenden Feldwerte s<strong>in</strong>d.<br />

Die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen wird vollständig durch die<br />

Maxwell’schen Gleichungen beschrieben, wenn die optischen Eigenschaften<br />

des Mediums, <strong>in</strong> dem die Ausbreitung erfolgt, bekannt s<strong>in</strong>d. Aus diesen Gleichungen<br />

lassen sich für nicht leitende und nicht magnetisierbare Medien die<br />

folgenden Wellengleichungen herleiten:<br />

∆E = ε · ε0 · µ0 · ∂2E ∂t2 , ∆H = ε · ε0 · µ0 · ∂2H . (2.1)<br />

∂t2 Dabei s<strong>in</strong>d ε0 und µ0 die elektrische und die magnetische Feldkonstante<br />

des Vakuums, ε ist die Dielektrizitätskonstante des Mediums und ∆ <strong>der</strong> Laplaceoperator.<br />

Aus diesen Differentialgleichungen können alle wellenoptischen<br />

Phänomene hergeleitet werden.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e erhält man aus Gleichung (2.1) die folgende Beziehung zwischen<br />

<strong>der</strong> Dielektrizitätskonstanten des Mediums und <strong>der</strong> Ausbreitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

c <strong>der</strong> Welle:<br />

1<br />

c = √ =<br />

ε · ε0 · µ0<br />

c0<br />

√ε = c0<br />

, (2.2)<br />

n<br />

wobei c0 =2, 998 · 108 m/s die Lichtgeschw<strong>in</strong>digkeit im Vakuum ist. Der<br />

Brechungs<strong>in</strong>dex n e<strong>in</strong>es Mediums ist also gleich <strong>der</strong> Wurzel aus <strong>der</strong> Dielektrizitätskonstanten.<br />

Normalerweise stehen bei e<strong>in</strong>er elektromagnetischen Welle die Ausbreitungsrichtung,<br />

die durch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>heitsvektor s beschrieben wird, sowie das<br />

elektrische und das magnetische Feld paarweise aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> senkrecht (Ausnahme:<br />

elektromagnetische Wellen <strong>in</strong> doppelbrechenden Kristallen), und E<br />

und H stehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er festen Beziehung zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Deshalb ist es im allgeme<strong>in</strong>en<br />

ausreichend, nur e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> beiden Feldgrößen zu betrachten, beispielsweise<br />

das elektrische Feld. Wenn alle betrachteten elektrischen Fel<strong>der</strong> dieselbe<br />

Richtung haben, ist es weiterh<strong>in</strong> nicht erfor<strong>der</strong>lich, den vektoriellen Charakter<br />

des Feldes zu berücksichtigen. Es ist daher gängige <strong>Praxis</strong> und wird auch<br />

hier so gehandhabt, daß die elektromagnetische Welle nur durch den Wert E<br />

ihres elektrischen Feldes und ihre Ausbreitungsrichtung beschrieben wird. Die<br />

Richtung des elektrischen Feldes wird erst dann berücksichtigt, wenn Fel<strong>der</strong><br />

unterschiedlicher Richtung mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> überlagert werden und geme<strong>in</strong>sam<br />

e<strong>in</strong> optisches Phänomen hervorrufen. Dies ist grundsätzlich <strong>der</strong> Fall, wenn<br />

Polarisationsersche<strong>in</strong>ungen untersucht werden, aber auch dann, wenn die Interferenz,<br />

also die Überlagerung, von unterschiedlich polarisierten optischen<br />

Wellen behandelt wird.<br />

2.1.2 Monochromatische ebene Wellen<br />

E<strong>in</strong>e Welle kann beliebig komplex se<strong>in</strong>. Dies wird schon offensichtlich, wenn<br />

beispielsweise nur die vielfältigen Ersche<strong>in</strong>ungsformen von Oberflächenwellen

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