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Technische Optik in der Praxis

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246 9 Laser<br />

Tabelle 9.1. Vergleich <strong>der</strong> Laserstrahlung mit <strong>der</strong> Sonnenstrahlung (fokussierende<br />

L<strong>in</strong>se: Durchmesser 4 cm, Brennweite 10 cm)<br />

Leistung Fokusdurchmesser Leistungsdichte<br />

Sonnenstrahlung 1 W 0,80 mm 0,002 kW/mm 2<br />

Laserstrahlung 10000 W 0,05 mm 5000 kW/mm 2<br />

die fast <strong>in</strong> den vollen Raumw<strong>in</strong>kel 4π sr Licht aussendet. Typische<br />

Öffnungsraumw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Laserstrahlung liegen bei 10 −8 sr.<br />

– Intensität: Es werden Laser mit immer höheren Ausgangsleistungen entwickelt.<br />

So werden heute z. B. CO2-Laser mit e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Ausgangsleistung<br />

von 45 kW kommerziell vertrieben (Firma UTIL). Zusammen<br />

mit <strong>der</strong> extrem guten Fokussierbarkeit <strong>der</strong> Laserstrahlung erreicht<br />

man somit Intensitäten (= Leistung / Fläche), die von konventionellen<br />

Lichtquellen nicht erreicht werden. Vergleicht man die Sonnenstrahlung,<br />

die bei gutem Wetter auf e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>se mit e<strong>in</strong>em Durchmesser von 4 cm<br />

trifft, mit <strong>der</strong> Strahlung e<strong>in</strong>es 10 kW CO2-Lasers [3], dessen Strahlung<br />

durch e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>se mit gleichen optischen Kenndaten fokussiert wird, so erreicht<br />

<strong>der</strong> Laser e<strong>in</strong>e um den Faktor 10.000 höhere Leistung und e<strong>in</strong>e um<br />

den Faktor 2.500.000 höhere Intensität (siehe Tabelle 9.1). Das gebündelte<br />

Sonnenlicht vermag Papier <strong>in</strong> Brand zu setzen, mit Hilfe <strong>der</strong> Laserstrahlung<br />

lassen sich Stahlplatten von 120 mm Dicke schneiden [2].<br />

– Pulse: Die Laserstrahlung kann <strong>in</strong> sehr kurzen Pulsen bis zu Pulsdauern<br />

von nur 0,25 Femtosekunden (= 0,25 · 10 −15 s = 0,00000000000000025 s)<br />

[8] erzeugt werden. Allerd<strong>in</strong>gs besteht e<strong>in</strong> solcher Laserpuls nur noch aus<br />

etwa drei Wellenzügen und besitzt deshalb e<strong>in</strong>e spektrale Breite von über<br />

200 nm.<br />

Da im gepulsten Laserbetrieb die Laserenergie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr kurzen Zeit<br />

freigesetzt wird, ergeben sich kurzzeitig ernorm hohe Leistungen von<br />

Mega- (10 6 W) über Giga- (10 9 W) bis Petawatt (10 15 W). Kurze Laserpulse<br />

s<strong>in</strong>d für die optische Informationsübertragung, die Untersuchung<br />

schneller Vorgänge <strong>in</strong> Natur und Technik, die Lasermaterialbearbeitung,<br />

das Pumpen von Röntgenlasern und für die Kernfusion von Bedeutung.<br />

9.2 Erzeugung von Laserstrahlung<br />

Um Laserstrahlung zu erzeugen, muß e<strong>in</strong> Medium durch Energiezufuhr<br />

aus e<strong>in</strong>em thermodynamischen Gleichgewichtszustand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en laseraktiven<br />

Zustand überführt werden, welcher den Lasereffekt erst ermöglicht (siehe<br />

Abb. 9.1). Dieses Medium nennt man dann e<strong>in</strong> laseraktives Medium. Es<br />

kann e<strong>in</strong> Gas (zumeist im Plasmazustand), e<strong>in</strong>e Flüssigkeit (organischer Farbstoff<br />

<strong>in</strong> flüssiger Lösung) o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Festkörper (Isolator, Halbleiter, Polymer)

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