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Technische Optik in der Praxis

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84 3 Abbildungsfehler und optische Systeme<br />

Modulationsübertragungsfunktion (MTF). Die Modulationsübertragungsfunktion<br />

(MTF = Modulation Transfer Function) beschreibt, mit welchem<br />

relativen Kontrast Gitterstrukturen abgebildet werden. Die ,,Fe<strong>in</strong>heit“<br />

des zu übertragenden Gitters wird dabei durch se<strong>in</strong>e Ortsfrequenz beschrieben.<br />

Die Ortsfrequenz ist <strong>der</strong> Kehrwert <strong>der</strong> Periodenlänge (Gitterperiode)<br />

e<strong>in</strong>es Gitters. Sie wird gemessen <strong>in</strong> L<strong>in</strong>ienpaaren pro mm (lp/mm). Die Ortsfrequenz<br />

0 ist damit e<strong>in</strong> Gitter mit unendlich ausgedehnter Gitterperiode. Die<br />

MTF ist bei <strong>der</strong> Ortsfrequenz 0 auf 1 normiert. Wegen <strong>der</strong> Verunschärfung<br />

durch die Beugung gibt es für jedes optische System e<strong>in</strong>e natürliche Grenzortsfrequenz.<br />

Fe<strong>in</strong>ere Strukturen als diese Grenze können nicht aufgelöst<br />

werden.<br />

Die MTF e<strong>in</strong>es Systems kann ebenfalls durch trigonometrische Strahldurchrechnung<br />

bestimmt werden. Sie kann durch Fouriertransformation <strong>der</strong><br />

Punktbildfunktion und anschließende Betragsbildung errechnet werden. E<strong>in</strong>e<br />

weitere Lösungsmöglichkeit bietet sich durch Autokorrelation <strong>der</strong> sogenannten<br />

Pupillenfunktion, die aus <strong>der</strong> errechneten Wellenfront und <strong>der</strong> Amplitudenverteilung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pupille gebildet wird.<br />

Wie bei den Spot-Diagrammen kann auch die MTF aus verschiedenen E<strong>in</strong>zelfarben<br />

additiv zusammengesetzt werden. Zu beachten ist, daß die MTF bei<br />

außeraxialen Objektpunkten für verschiedene Azimutw<strong>in</strong>kel anzugeben ist.<br />

Da sie sich aus <strong>der</strong> Punktbildfunktion ergibt, ist sie eigentlich e<strong>in</strong>e räumliche<br />

Funktion, von <strong>der</strong> verschiedene Schnitte <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Diagramm e<strong>in</strong>getragen werden<br />

können. Üblich ist die Angabe e<strong>in</strong>es Sagittal- und e<strong>in</strong>es Meridionalschnittes.<br />

Abbildung 3.34 zeigt MTF-Beispiele für das <strong>in</strong> Abb. 3.31 angegebene<br />

Doppel-Gauss-System.<br />

Abb. 3.34. Sagittale und meridionale polychromatische MTF-Kurven für Bildw<strong>in</strong>kel<br />

0 ◦ ,10 ◦ und 14 ◦

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