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Technische Optik in der Praxis

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54 2 Wellenoptik<br />

2.3.2 Auflösungsvermögen optischer Systeme<br />

Solange die Beugung nicht berücksichtigt wird, können optische Systeme fehlerfrei<br />

arbeiten, also e<strong>in</strong>e unendlich hohe Auflösung besitzen, solange sie nur<br />

abbildende Elemente ohne (geometrische) Abbildungsfehler enthalten. Die<br />

Beugung setzt dem tatsächlichen Auflösungsvermögen optischer Systeme jedoch<br />

e<strong>in</strong>e endgültige Grenze, weil <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Beugung Licht auch an solche<br />

Stellen des Bildes gerät, wo nach den Gesetzen <strong>der</strong> geometrischen <strong>Optik</strong><br />

vollständige Dunkelheit herrschen sollte. Diese Aussage gilt für jede Art optischer<br />

Systeme, seien es abbildende Systeme (L<strong>in</strong>sen, Objektive etc.) o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e optische Geräte wie z. B. Spektralapparate.<br />

Im allgeme<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d abbildende Systeme durch e<strong>in</strong>e kreisförmige Blende<br />

begrenzt; dies kann e<strong>in</strong>e absichtlich e<strong>in</strong>geführte Blende wie z. B. beim Fotoobjektiv<br />

o<strong>der</strong> auch nur die Begrenzung (Fassung) e<strong>in</strong>es Systems se<strong>in</strong>. Analog<br />

zum Spalt kann auch für e<strong>in</strong>e kreisförmige Blende die Intensitätsverteilung<br />

<strong>der</strong> Beugungsersche<strong>in</strong>ung berechnet werden. Das Ergebnis ist <strong>der</strong> Gleichung<br />

(2.32) und Abb. 2.19 sehr ähnlich; das erste M<strong>in</strong>imum liegt bei 1,220 · λ/D,<br />

das erste Nebenmaximum liegt bei 1,635 · λ/D und hat e<strong>in</strong>e Stärke von 1,8%<br />

<strong>der</strong> Zentral<strong>in</strong>tensität, wobei D <strong>der</strong> Blendendurchmesser ist.<br />

Abbildung 2.20 zeigt die Beugungsbil<strong>der</strong> zweier Punktquellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildebene<br />

e<strong>in</strong>es Abbildungssystems sowie <strong>der</strong>en Summen<strong>in</strong>tensität (fett). Dabei<br />

wurde <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> beiden Punktquellen so angenommen, daß das Maximum<br />

e<strong>in</strong>es Beugungsbildes gerade <strong>in</strong> das 1. M<strong>in</strong>imum des an<strong>der</strong>en fällt. In<br />

dieser Situation erhält man noch e<strong>in</strong>en Rückgang <strong>der</strong> Intensität zwischen den<br />

beiden Maxima auf 76% <strong>der</strong> Maximal<strong>in</strong>tensität. Unter diesen Verhältnissen<br />

werden die Bil<strong>der</strong> zweier Punktquellen als gerade noch aufgelöst angesehen,<br />

dies ist also das beugungsbegrenzte Auflösungsvermögen e<strong>in</strong>es perfekten abbildenden<br />

Systems.<br />

Im allgeme<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d die W<strong>in</strong>kel, die für das Auflösungsvermögen e<strong>in</strong>e<br />

Rolle spielen, so kle<strong>in</strong>, daß s<strong>in</strong>(φ) ≈ φ ist. Dann gilt, daß das Auflösungsvermögen<br />

(<strong>der</strong> W<strong>in</strong>kel ∆φ zwischen zwei Objektpunkten, die gerade noch<br />

getrennt werden) durch<br />

1,22 · λ<br />

∆φ =<br />

D<br />

gegeben ist.<br />

(2.33)<br />

Abb. 2.20. Beugung an e<strong>in</strong>er Kreisblende

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