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Technische Optik in der Praxis

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2.3.1 Elementarwellen und Beugung am Spalt<br />

2.3 Beugung 53<br />

Um die Struktur von Beugungsmustern zu verstehen, hilft die von Huygens<br />

entwickelte Vorstellung <strong>der</strong> Elementarwellen. Sie besagt, daß von jedem<br />

Punkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wellenfeld sphärische Wellen ausgehen. Diese Wellen<br />

<strong>in</strong>terferieren mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und bilden so das resultierende Wellenfeld.<br />

In Abb. 2.18 trifft e<strong>in</strong>e von l<strong>in</strong>ks e<strong>in</strong>laufende Welle mit <strong>der</strong> Wellenlänge λ<br />

auf e<strong>in</strong>en Spalt <strong>der</strong> Breite b. Nach den Regeln <strong>der</strong> geometrischen <strong>Optik</strong> würde<br />

sich h<strong>in</strong>ter dem Spalt e<strong>in</strong>e scharf begrenzte ebene Welle ausbreiten. Nach dem<br />

Huygens’schen Pr<strong>in</strong>zip gehen von jedem Punkt des Wellenfeldes Kugelwellen<br />

aus, speziell auch von jedem Punkt im Spalt. Diese Wellen s<strong>in</strong>d hier<br />

durch ihre Flächen gleicher Phase (Halbkreise im Abstand λ) gekennzeichnet.<br />

Ob diese Kugelwellen unter dem W<strong>in</strong>kel φ konstruktiv o<strong>der</strong> destruktiv<br />

<strong>in</strong>terferieren, hängt von <strong>der</strong> Phasenbeziehung aller Kugelwellen zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

ab. Offensichtlich kommt es zu völliger Auslöschung, also e<strong>in</strong>em Beugungsm<strong>in</strong>imum,<br />

wenn zu je<strong>der</strong> Kugelwelle e<strong>in</strong>e weitere existiert, die gerade e<strong>in</strong>e<br />

Phasendifferenz von π/2 bzw. e<strong>in</strong>en Gangunterschied von λ/2 hat. Dies ist<br />

<strong>der</strong> Fall, wenn s<strong>in</strong>(φ) =λ/b o<strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong> ganzzahligesVielfaches von<br />

λ/b ist. In entsprechen<strong>der</strong> Weise läßt sich auch die Lage <strong>der</strong> Beugungsmaxima<br />

herleiten. Allgeme<strong>in</strong> wird die Intensitätsverteilung h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Spalt<br />

<strong>der</strong> Breite b durch<br />

s<strong>in</strong><br />

I(φ) ∝<br />

2<br />

<br />

πb<br />

· s<strong>in</strong>(φ)<br />

λ<br />

2 πb<br />

· s<strong>in</strong>(φ)<br />

λ<br />

≈<br />

s<strong>in</strong> 2<br />

<br />

πb<br />

πb<br />

λ<br />

λ<br />

· φ<br />

<br />

· φ<br />

2<br />

(2.32)<br />

beschrieben; diese Intensitätsverteilung ist <strong>in</strong> Abb. 2.19 dargestellt. Das erste<br />

Nebenmaximum (zwischen λ/b und 2λ/b) hat 4,7 % <strong>der</strong> Zentral<strong>in</strong>tensität.<br />

Abb. 2.18. Elementarwellen und<br />

Beugung Abb. 2.19. Beugung am Spalt

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