Technische Optik in der Praxis
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9.6 Lasertypen 257<br />
Exoten unter den Lasersystemen s<strong>in</strong>d bisher aufgrund ihrer Größe und<br />
des Preises die zwei letztgenannten Gruppen. Der Freie-Elektronenlaser benutzt<br />
als aktives Medium freie Elektronenstrahlen, wobei die Elektronen <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em periodischen Magnetfeld oszillieren und dabei Energie abstrahlen. Der<br />
große Vorteil dieser Lasersysteme liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> weiten Abstimmbarkeit <strong>der</strong><br />
Laserstrahl-Wellenlänge und <strong>der</strong> Nachteil ist, daß man e<strong>in</strong>en Elektronenstrahlbeschleuniger<br />
benötigt.<br />
Der Plasma-Superstrahlungslaser ist gar ke<strong>in</strong> richtiger Laser, da er ke<strong>in</strong>e<br />
o<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong>en Laserresonatorspiegel besitzt. Denn mit dieser Art von Lasern<br />
gel<strong>in</strong>gt es, kohärente Strahlung im weichen Röntgenbereich zu erzeugen. Da<br />
leistungsfähige Spiegel (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e transmittierende) für Röntgenstrahlung<br />
gegenwärtig noch nicht hergestellt werden können, wurden bisher nur Vorstufen<br />
<strong>der</strong> Röntgenlaser entwickelt, sogenannte Superstrahler, die aufgrund<br />
ihrer länglichen Geometrie kohärente, nahezu parallele Strahlung aussenden.<br />
Von den vielen Lasersystemen haben nur wenige e<strong>in</strong>e praktische Bedeutung<br />
erlangt. Die wichtigsten Lasertypen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 9.3 zusammengestellt.<br />
Beson<strong>der</strong>s zu erwähnen s<strong>in</strong>d die leistungsstarken CO2- undNd:YAG-<br />
Laser mit kont<strong>in</strong>uierlichen Ausgangsleistungen von bis zu 135 kW bzw. 6 kW,<br />
die im wesentlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Materialbearbeitung e<strong>in</strong>gesetzt werden. Zur Zeit<br />
werden für die Materialbearbeitung leistungsfähige, kompakte und effektive<br />
CO2-Laser [4], Yb:YAG-Laser [5,9] und Halbleiterlaser [6] entwickelt.<br />
Der große Vorteil <strong>der</strong> Farbstofflaser, Polymerlaser und <strong>der</strong> vibronischen<br />
Festkörperlaser (z. B. <strong>der</strong> Ti-Saphir-Laser) liegt dar<strong>in</strong>, daß die Wellenlänge<br />
<strong>in</strong> relativ weiten Bereichen kont<strong>in</strong>uierlich e<strong>in</strong>gestellt werden kann. Dabei ist<br />
<strong>der</strong> Polymerlaser die jüngste Entwicklung [7]. Den größten Marktzuwachs<br />
verzeichnen die Halbleiterlaser, wobei dies durch den weiteren Wachstum im<br />
Bereich <strong>der</strong> Kommunikationstechnik stimuliert wird.<br />
Literatur<br />
1. Deutscher Verband für Schweißtechnik e.V., Qualitätssicherung von CO2-<br />
Laserstrahl-Schweißarbeiten – Prüfen von Schweißparametern, Merkblatt DVS<br />
3203 Teil 2 (1988)<br />
2. J. Franke, D. Petr<strong>in</strong>g, E. Beyer, 120 mm dicke Stahlplatten geschnitten – e<strong>in</strong><br />
neuer Rekord im Laserstrahlschneiden, Laser Magaz<strong>in</strong> 1/95, 13<br />
3. W. Viöl, Gütegeschaltete Nie<strong>der</strong>druck-CO2-Laser, Köster, Berl<strong>in</strong> 1994<br />
4. S. Wieneke, S. Born, W. Viöl, Sealed-off CO2 lasers excited by an all-solid-state<br />
0.6 MHz generator, J. Phys. D: Appl. Phys. 33 (2000), 1282–1286<br />
5. G. Hollemann, R. Koch, E. Hergenhan, A. Giesen, A. Voß, M. Karszewski: Effiziente<br />
diodengepumpte Scheibenlaser mit nahezu beugungsbegrenzter Strahlung,<br />
Laser und Optoelektronik 29 (1997), 76–83<br />
6. F. Bachmann, Modular Diodenlaser, Strahlwerkzeuge, Laser und Optoelektronik<br />
30 (1998), 71–74<br />
7. U. Lemmer, C. Kall<strong>in</strong>ger, J. Feldmann, Laserlicht aus Polymeren, Physikalische<br />
Blätter 56 (2000), 25–30