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Technische Optik in der Praxis

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158 5 Optische Werkstoffe<br />

Tabelle 5.2. Elemente, ihre Wertigkeit und Farbe e<strong>in</strong>iger Ionen mit nicht<br />

vollständig aufgefüllter 3d- o<strong>der</strong> 4f-Schale (entsprechend Übergangsmetall- und<br />

Lanthanid-Ionen)<br />

Übergangsmetalle Lanthanide<br />

Ion Wertigkeit Farbe Ion Wertigkeit Farbe<br />

Ti 3+ violett, braun Ce 3+/4+ gelblich<br />

V 3+ grün Pr 3+ grün<br />

V 4+ blau Nd 3+ violett<br />

Cr 3+ grün Sm 2+ grün<br />

Mn 2+ blaßgelb Eu 2+ braun<br />

Mn 3+ violett Dy 2+ braun<br />

Fe 2+ grün, blau Ho 3+ gelb<br />

Fe 3+ gelbbraun Er 3+ blassrot<br />

Co 2+ blau, rosa<br />

Ni 2+ tetraedrisch violett<br />

Ni 2+ oktaedrisch gelb<br />

Cu 2+ blau, türkis<br />

wäre nicht wirtschaftlich, <strong>in</strong> diesem Fall den riesigen Bedarf an aktivem Material<br />

durch Kristalle zu decken.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit, <strong>in</strong> Gläsern das Absorptionsvermögen gezielt zu<br />

verän<strong>der</strong>n, besteht dar<strong>in</strong>, daß Kolloide <strong>in</strong> ihnen erzeugt werden. Dazu wird<br />

zunächst e<strong>in</strong> Glas mit den Ionen, die später die kolloidalen Ausscheidungen<br />

bilden sollen, erschmolzen. Anschließend wird das Glas e<strong>in</strong>er Temperbehandlung<br />

unterzogen, bei <strong>der</strong> sich dann die gewünschten Kolloide mit Durchmessern<br />

von 5 bis 20 nm (also weit unter <strong>der</strong> Wellenlänge des Lichts, so daß sie<br />

nicht stark streuen) bilden. Von technisch großer Bedeutung s<strong>in</strong>d die kolloidalen<br />

Ausscheidungen <strong>der</strong> Zusammensetzung Cd(S,Se,Te). Dabei entstehen<br />

sehr scharfe Absorptionskanten, die direkten Band-Band-Übergängen <strong>in</strong> diesen<br />

Materialien zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Mit <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> Kolloide läßt<br />

sich die Absorptionskante dieser Anlaufgläser vom blauen Spektralbereich bis<br />

<strong>in</strong> den IR-Bereich verschieben. [28–30].<br />

Ähnlich wie die Anlaufgläser müssen auch die photochromen Gläser<br />

e<strong>in</strong>er Temperbehandlung unterworfen werden [8]. Dabei werden <strong>in</strong> den Gläsern<br />

durch die Temperbehandlung kolloidale Ag(Cl,Br)-Ausscheidungen mit<br />

Durchmessern von 10 bis 20 nm erzeugt. Durch die Absorption von UV-<br />

Strahlung (auch Strahlung aus dem benachbarten blauen Spektralbereich)<br />

werden die Kolloide photolytisch zersetzt. Dabei entstehen metallische Ag-<br />

Ausscheidungen mit e<strong>in</strong>er Dicke von nur e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> wenigen Atomlagen, die<br />

im sichtbaren Spektralbereich absorbieren. Solch e<strong>in</strong> Glas wird daher unter<br />

Sonnenbestrahlung dunkel. Da die Halogene als Reaktionspartner nahe bei<br />

den Ag-Ausscheidungen bleiben, bilden sich nach Beendigung <strong>der</strong> Bestrahlung<br />

durch die Sonne die im sichtbaren Spektralgebiet kaum absorbierenden<br />

Ag(Cl,Br)-Kolloide wie<strong>der</strong> zurück.

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