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Technische Optik in der Praxis

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5.5 Transparenzbereiche<br />

5.5.1 Transmissionvermögen von Gläsern,<br />

Kristallen und Kunststoffen<br />

5.5 Transparenzbereiche 153<br />

Die Verwendung optischer Materialien für unterschiedliche spektrale Bereiche<br />

ist durch das Transmissionsvermögen o<strong>der</strong> den Transmissionsgrad für die<br />

elektromagnetische Strahlung begrenzt. Unter Transmissionsvermögen versteht<br />

man das Verhältnis von durchgelassenem (o<strong>der</strong> übertragenem) zu e<strong>in</strong>fallendem<br />

Energiestrom. Beim Durchgang elektromagnetischer Strahlung durch<br />

optische Materialien s<strong>in</strong>d vorwiegend drei Verlustmechanismen zu berücksichtigen:<br />

Reflexion an den Grenzflächen, Absorption und Streuung (nichtl<strong>in</strong>eare<br />

Verlustmechanismen s<strong>in</strong>d nur bei sehr hohen Energiestromdichten wirksam,<br />

so daß sie hier nicht berücksichtigt werden sollen). Absorptions- und Streuverluste<br />

werden geme<strong>in</strong>sam als Ext<strong>in</strong>ktionsverluste bezeichnet. Alle diese Größen<br />

hängen von <strong>der</strong> Wellenlänge <strong>der</strong> elektromagnetischen Strahlung ab. Es ist<br />

daher erfor<strong>der</strong>lich, jeweils die spektralen Größen (d. h. für jeweils e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Wellenlängen<strong>in</strong>tervall, über das die betreffende Größe konstant ist) zu betrachten.<br />

Im folgenden s<strong>in</strong>d daher mit den Bezeichnungen Transmissions-,<br />

Absorptions-, Streu- und Ext<strong>in</strong>ktionsvermögen jeweils die spektralen Größen<br />

geme<strong>in</strong>t.<br />

Trifft e<strong>in</strong>e elektromagnetische Welle senkrecht auf e<strong>in</strong>e ebene Grenzfläche<br />

zwischen zwei transparenten Medien ,,1“ und ,,2“, so wird <strong>der</strong> Bruchteil<br />

R = (nrel − 1) 2<br />

(nrel +1) 2<br />

(5.21)<br />

des e<strong>in</strong>fallenden Energiestroms reflektiert [20,21]. Dabei ist unter nrel =<br />

n2/n1 das Verhältnis <strong>der</strong> Brechzahlen bei<strong>der</strong> Medien zu verstehen. Bei schiefem<br />

Auftreffen hängen die Reflexionsverluste vom E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel und von <strong>der</strong><br />

Polarisationsrichtung ab. Sie können mit Hilfe <strong>der</strong> Fresnel-Formeln berechnet<br />

werden (siehe z. B. [19–21]; auf e<strong>in</strong>e Diskussion sei hier verzichtet). Für<br />

nrel =1, 5 ergeben sich bei senkrechtem E<strong>in</strong>fall Reflexionsverluste von 4% pro<br />

Grenzfläche. Grundsätzlich lassen sich diese Reflexionsverluste durch entspiegelnde<br />

Interferenzschichten vermeiden [19]. Da diese Verluste mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Brechzahl ansteigen, s<strong>in</strong>d Entspiegelungsschichten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Materialien<br />

mit großen Brechzahlen erfor<strong>der</strong>lich. Ebenso s<strong>in</strong>d solche Schichten<br />

für L<strong>in</strong>sensysteme mit vielen L<strong>in</strong>sen (z. B. Zoom-L<strong>in</strong>sen) notwendig, damit<br />

h<strong>in</strong>reichende Energieströme noch durchgehen.<br />

Da somit die Reflexionsverluste nicht charakteristisch für e<strong>in</strong> Material<br />

s<strong>in</strong>d, werden sie bei den Transmissionsverlusten herausgerechnet. Bei Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Mehrfachreflexionen an planparallelen Platten ohne Ext<strong>in</strong>ktionsverluste<br />

ergibt sich e<strong>in</strong> Schwächungsfaktor aufgrund <strong>der</strong> Reflexionsverluste<br />

von<br />

P =<br />

(1 − R)2 2nrel<br />

=<br />

1 − R2 n2 rel +1.<br />

(5.22)

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