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Technische Optik in der Praxis

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5.4 Glasfehler und Homogenität [3,8] 151<br />

Dispersion von V e<strong>in</strong>iger Gläser dar. Zur Beschreibung <strong>der</strong> Dispersion von V<br />

wurde <strong>in</strong> den letzten Jahren folgende Dispersionsformel hergeleitet [23]:<br />

V (λ) = π<br />

<br />

2 n (λ) − 1<br />

k1 +<br />

λ 2n(λ)<br />

k2<br />

λ2 − λ2 <br />

(5.20)<br />

0<br />

wobei k1,k2 und λ0 Anpaßparameter s<strong>in</strong>d. Mit dieser Formel wurden die <strong>in</strong><br />

Abb. 5.16 e<strong>in</strong>gezeichneten Anpassungskurven berechnet. Man sieht, daß e<strong>in</strong>e<br />

Anpassung <strong>der</strong> Meßdaten recht gut möglich ist.<br />

Allgeme<strong>in</strong> kann man feststellen, daß Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Brechzahlen durch<br />

elektrische und magnetische Fel<strong>der</strong> bei Gläsern vernachlässigbar ger<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d,<br />

sofern diese Materialien nicht <strong>in</strong> Bereiche hoher Feldstärken gebracht werden.<br />

5.4 Glasfehler und Homogenität [3,8]<br />

Die Brechzahlen von optischen Gläsern werden bei unterschiedlichen Schmelzen<br />

auf etwa ±1 · 10 −3 bezogen auf die Katalogwerte e<strong>in</strong>gehalten. Bei den<br />

Abbe-Zahlen gibt es Abweichungen von ca. ±0, 8%. Bei größerem Aufwand<br />

lassen sich diese Toleranzen weiter auf ±1 · 10 −4 bzw. 0,2% e<strong>in</strong>engen [3]. In<br />

Son<strong>der</strong>fällen s<strong>in</strong>d sogar noch engere Toleranzen möglich. Für den Anwen<strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>d aber Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Brechzahl <strong>in</strong>nerhalb des gleichen Glasstücks von<br />

Interesse, da davon die Abbildungsqualität des optischen Bauteils abhängen<br />

kann. Innerhalb e<strong>in</strong>er Schmelze beträgt die Schwankung <strong>der</strong> Brechzahl nd<br />

höchstens ca. ±1 · 10 −4 .Esistabermöglich, auch höhere Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Homogenität zu erfüllen (5 Homogenitätsklassen) bis h<strong>in</strong> zu Brechzahlschwankungen<br />

im Bereich von ±5 · 10 −7 . Dieser Wert liegt etwa bei den<br />

mit vertretbarem Präparations- und Meßaufwand nachzuweisenden Inhomogenitäten.<br />

Zwischen Preßl<strong>in</strong>gen, aus denen L<strong>in</strong>sen geschliffen werden, gibt es<br />

Streuungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Brechzahl bis maximal ±2 · 10 −4 . Bessere Qualitäten habenjenachAufwandimKühlprogramm<br />

ger<strong>in</strong>gere Schwankungen zwischen<br />

den Pressl<strong>in</strong>gen bis ±2 · 10 −5 . Innerhalb e<strong>in</strong>es Preßl<strong>in</strong>gs h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d die<br />

Brechzahl<strong>in</strong>homogenitäten noch deutlich ger<strong>in</strong>ger.<br />

Inhomogenitäten <strong>der</strong> Brechzahlen aufgrund von Spannungen werden <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel durch die Unterschiede <strong>der</strong> optischen Weglängen für elektromagnetische<br />

Strahlung mit Polarisationsrichtung parallel und senkrecht zur Spannungsrichtung<br />

angegeben (siehe Abb. 5.13). Diese Unterschiede betragen<br />

Γ=K · σ · ℓ, wobei K <strong>der</strong> spannungsoptische Koeffizient, σ die (e<strong>in</strong>achsige)<br />

mechanische Spannung und ℓ die Dicke <strong>der</strong> Glasprobe ist. Die Unterschiede<br />

<strong>der</strong> Weglängen bei<strong>der</strong> Polarisationsrichtungen werden auf die Probenlänge<br />

bezogen, also Γ/ℓ. Daher ergibt sich die E<strong>in</strong>heit nm/cm. Die Werte betragen<br />

maximal 10 bis 20 nm/cm; das bedeutet, daß bei e<strong>in</strong>em maximalen spannungsoptischen<br />

Koeffizienten von 4 · 10 −6 mm 2 /N und e<strong>in</strong>er Weglänge von<br />

1 cm e<strong>in</strong>e Spannung von 0,25 bis 0,5 N/mm 2 vorliegt. Diese Spannungswerte<br />

liegen um 1 bis 2 Größenordnungen über den Spannungen, die sich <strong>in</strong><br />

dicken Glasblöcken aufgrund des eigenen Gewichts ergeben (was <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

die technisch s<strong>in</strong>nvolle untere Grenze für die Restspannungen wäre). Da

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