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Technische Optik in der Praxis

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164 6 Spezifikation und Fertigung optischer Bauelemente<br />

von Bauelement und Preßform exakt vorauszuberechnen. Die Formgenauigkeiten<br />

blankgepreßter Bauelemente s<strong>in</strong>d für viele Abbildungsaufgaben ausreichend<br />

[5], [6].<br />

6.1.3 Trennen<br />

Neuere Trennverfahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flachglasbearbeitung s<strong>in</strong>d das Laserstrahlschneiden<br />

und das Wasserstrahlschneiden. Solche Anlagen s<strong>in</strong>d technisch aufwendig<br />

und das klassische Ritzen mit Diamant- o<strong>der</strong> Hartmetallschneide und<br />

anschließendes Knacken (Brechen entlang <strong>der</strong> Rißl<strong>in</strong>ie) ist kostengünstiger,<br />

wenn ke<strong>in</strong>e engen Maßtoleranzen gefor<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d.<br />

6.1.4 Trennschleifen<br />

Das Trennschleifen mit gebundenem Diamantkorn ist heute das Standardverfahren<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> optischen Bauelementefertigung. Abhängig von <strong>der</strong> angestrebten<br />

Bearbeitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit und Rauhtiefe werden Korngrößen des Diamantpulvers<br />

im Bereich von etwa 2 bis 400 µm <strong>in</strong> unterschiedlich harte B<strong>in</strong>dungsmaterialien<br />

e<strong>in</strong>gemischt und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Werkzeugform gegossen, gepreßt<br />

o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>en Werkzeuggrundkörper aufgebracht. Gebräuchliche B<strong>in</strong>dungen<br />

s<strong>in</strong>d Bronzepulver, Kunststoffe o<strong>der</strong> auch galvanisch erzeugte Nickelb<strong>in</strong>dungen.<br />

Die folgenden Angaben s<strong>in</strong>d aus Werkzeugkatalogen verschiedener Hersteller<br />

entnommen [7], [8].<br />

Die Konzentration beziffert den Anteil an Diamant im Schleifbelag (<strong>in</strong> Volumenprozent).<br />

Die Basis <strong>der</strong> Konzentrationsbezeichnung ist <strong>in</strong>ternationaler<br />

Standard, nämlich 25 Volumenprozent Diamant werden mit C100 bezeichnet,<br />

woraus sich mit <strong>der</strong> Dichte des Diamanten von ρ = 3,52 g/cm 3 <strong>der</strong><br />

Diamantanteil <strong>in</strong> Karat (1 Karat = 0,2 Gramm) errechnen läßt: C100 = 4,4<br />

Karat/cm 3 Belagvolumen [8] (siehe Tabelle 6.2).<br />

Ausgangspunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> optischen Fertigung ist meist Block- o<strong>der</strong> Plattenglas,<br />

das mit sehr unterschiedlichen äußeren Abmessungen vorliegt. Damit<br />

die Blöcke vollständig durchtrennt werden können, werden sie auf Glasunterlagen<br />

aufgeklebt. Dazu werden Schmelzkleber verwendet, die sich durch<br />

Erwärmung wie<strong>der</strong> lösen lassen und <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>igungsanlagen wie<strong>der</strong> entfernbar<br />

s<strong>in</strong>d. Mit Trennschleifmasch<strong>in</strong>en werden Glasblöcke zunächst <strong>in</strong> Scheiben,<br />

und danach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Aufspannung weiter <strong>in</strong> Streifen o<strong>der</strong> Prismen<br />

zerlegt. Mo<strong>der</strong>ne Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d heute <strong>in</strong> 4 Achsen CNC-gesteuert, wobei 3<br />

orthogonale Achsen mit 1 µm und e<strong>in</strong>e Drehachse mit 0,001 grd als kle<strong>in</strong>stem<br />

E<strong>in</strong>stellschritt ansteuerbar s<strong>in</strong>d [9].<br />

Die zum Trennschleifen verwendeten Werkzeuge ähneln Kreissägeblättern,<br />

s<strong>in</strong>d jedoch nicht geschränkt. Die Zahnung diehnt <strong>der</strong> besseren Kühlung und<br />

Schmierung (siehe Abb. 6.1).<br />

Ausführliche Verfahrensbeschreibungen zum Umfangstrennschleifen, Innentrennschleifen<br />

und Drahttrennschleifen f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> [10].

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