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Technische Optik in der Praxis

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1.3 Brechung des Lichts (Refraktion) 19<br />

Abbildung 1.18b zeigt den Verlauf des Ablenkungsw<strong>in</strong>kels δ als Funktion<br />

des E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kels ε1 für zwei verschiedene Prismenw<strong>in</strong>kel γ.<br />

Der zum M<strong>in</strong>imum <strong>der</strong> jeweiligen Kurve gehörende W<strong>in</strong>kel ε1 ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel,<br />

unter dem die M<strong>in</strong>imalablenkung erfolgt, die For<strong>der</strong>ung für diese<br />

M<strong>in</strong>imalablenkung ist dδ/dε1, aus Gleichung (1.22) wird<br />

δm<strong>in</strong> =2ε1 − γ. (1.23)<br />

Durch weitere Umformung bekommt man Gleichung (1.24), wobei das<br />

Umgebungsmedium des Prismas Luft ist<br />

s<strong>in</strong> ε1<br />

n = <br />

γ<br />

. (1.24)<br />

s<strong>in</strong><br />

2<br />

Anhand <strong>der</strong> Gleichung (1.24) kann die Brechzahl e<strong>in</strong>es Prismas ermittelt<br />

werden, <strong>in</strong>dem die m<strong>in</strong>imale Ablenkung durch Drehen des Prismas experimentell<br />

ermittelt wird (Fraunhofer, 1817).<br />

Abbildung 1.18b zeigt auch, daß die Strahlablenkung umso weniger vom<br />

E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel abhängt, je kle<strong>in</strong>er <strong>der</strong> brechende W<strong>in</strong>kel γ ist.<br />

Daher kann man bei dünnen Prismen (γ maximal 10 ◦ )dieAbhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Strahlablenkung vom E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel vernachlässigen, dünne Prismen werden<br />

auch als Prismenkeile bezeichnet. Für Prismenkeile <strong>in</strong> Luft gilt<br />

δm<strong>in</strong> = −γ(n − 1) . (1.25)<br />

1.3.5 Kugelflächen<br />

Abbildung e<strong>in</strong>es Objektpunkts. Im Gegensatz zur Brechung an ebenen<br />

Flächen, an denen alle untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> parallelen Strahlen den gleichen<br />

E<strong>in</strong>falls- und Ausfallsw<strong>in</strong>kel haben, zeigen brechende Kugelflächen e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

Verhalten.<br />

In Abb. 1.19 ist die Brechung e<strong>in</strong>es Lichtstrahls, <strong>der</strong> von e<strong>in</strong>em auf <strong>der</strong><br />

optischen Achse liegenden Objektpunkt G ausgeht, an e<strong>in</strong>er brechenden Kugelfläche<br />

dargestellt. Diese Kugelfläche wird aus <strong>der</strong> Sicht e<strong>in</strong>es Beobachters,<br />

<strong>der</strong> sich l<strong>in</strong>ks von <strong>der</strong> Fläche bef<strong>in</strong>det, als konvexe brechende Kugelfläche<br />

bezeichnet.<br />

Der Lichtstrahl geht vom Gegenstandspunkt G des optisch dünneren Mediums<br />

unter dem W<strong>in</strong>kel σ1 zur optischen Achse auf den Punkt E <strong>der</strong> brechenden<br />

Flächen.<br />

Mit dem Lot R bildet <strong>der</strong> Strahl den E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel ε1. Der an <strong>der</strong> Kugelfläche<br />

gebrochene Strahl (Punkt E) verläuft im optisch dichteren Medium<br />

(n2) und schneidet die optische Achse unter dem W<strong>in</strong>kel σ2 im Bildpunkt B.<br />

Die Abstände GS bzw. SB werden als Gegenstandsweite g bzw. als Bildweite<br />

b bezeichnet.<br />

Die Vorzeichen <strong>der</strong> jeweiligen Größen werden hier nach e<strong>in</strong>em ,,anschaulichen<br />

System“ festgesetzt: Die Lichtrichtung verläuft von l<strong>in</strong>ks nach rechts,

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