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Technische Optik in der Praxis

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1.4 Optische Abbildung 27<br />

für die Brechung an <strong>der</strong> zweiten Grenzfläche als Gegenstandsstrahl betrachtet<br />

werden, damit ist das Zwischenbild B1 für die zweite Fläche <strong>der</strong> abzubildende<br />

Gegenstand. Für die Abbildung <strong>der</strong> zweiten Grenzfläche ist n1 = n, n2 =1<br />

und g2 = − (b1 − d), aus <strong>der</strong> Abbildungsgleichung (1.30) wird<br />

− n 1<br />

+<br />

b1 − d b2<br />

= 1 − n<br />

.<br />

R2<br />

(1.40)<br />

Die Addition bei<strong>der</strong> Gleichungen unter E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Abstände g =<br />

g1 + d<br />

2 und b = b2 + d<br />

2<br />

von G bzw. B bis zur L<strong>in</strong>sen-Mittelebene (Hauptebene)<br />

führt zur allgeme<strong>in</strong>en Abbildungsgleichung für dünne L<strong>in</strong>sen <strong>in</strong> paraxialer<br />

Näherung (Gauß’sche L<strong>in</strong>senformel)<br />

1−n<br />

R2<br />

1 1 n − 1<br />

+ = +<br />

g b R1<br />

1 − n<br />

. (1.41)<br />

R2<br />

In dieser Näherung addieren sich die Brechkräfte D1 := n−1<br />

R1 und D2 :=<br />

<strong>der</strong> L<strong>in</strong>senflächen. Trifft e<strong>in</strong> achsenparalleler Strahl auf die L<strong>in</strong>se, so ist<br />

g = ∞ <strong>in</strong> Gleichung (1.41). Der gebrochene Strahl schneidet auf <strong>der</strong> Bildseite<br />

den Brennpunkt F, damit ist b = f, und für die Brennweite e<strong>in</strong>er dünnen<br />

L<strong>in</strong>se ist:<br />

f = 1<br />

n − 1<br />

R1 · R2<br />

R2 − R1<br />

<br />

. (1.42)<br />

Ist die L<strong>in</strong>se bikonvex mit R1 = −R2, soistdieBrennweite<br />

f = 1 R<br />

. (1.43)<br />

n − 1 2<br />

Die Abbildungsgleichung (1.41) läßt sich durch E<strong>in</strong>setzen von Gleichung<br />

(1.42) vere<strong>in</strong>fachen und führt zu e<strong>in</strong>er Gleichung, die identisch zur Abbildungsgleichung<br />

des Kugelspiegels ist.<br />

1 1 1<br />

+ =<br />

g b f<br />

(1.44)<br />

Die zeichnerische Konstruktion <strong>der</strong> Brechung an den beiden Grenzflächen<br />

kann für dünnne L<strong>in</strong>sen durch die Brechung an <strong>der</strong> Mittelebene <strong>der</strong> L<strong>in</strong>se<br />

ersetzt werden. Abbildung 1.26 zeigt die Abbildung e<strong>in</strong>es ausgedehnten Gegenstandes<br />

y1 durch e<strong>in</strong>e bikonvexe L<strong>in</strong>se.<br />

Die Konstruktion geschieht mittels <strong>der</strong> drei Elementarstrahlen:<br />

• Achsenparallelstrahl, er schneidet den bildseitigen Brennpunkt,<br />

• objektseitiger Brennstrahl, dieser wird h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> L<strong>in</strong>se zum Achsenparallelstrahl,<br />

• Scheitelpunktstrahl, er erfährt ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung.<br />

Durch Anwendung des Strahlensatzes <strong>in</strong> Abb. 1.26 läßt sich <strong>der</strong> Abbildungsmaßstab<br />

β (Lateralvergrößerung) bestimmen:<br />

β = y2<br />

= −<br />

y1<br />

b f<br />

= . (1.45)<br />

g f − g

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