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Technische Optik in der Praxis

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66 2 Wellenoptik<br />

schränkt, weil transparente Aufdampfmaterialien mit h<strong>in</strong>reichend großem<br />

Brechungs<strong>in</strong>dex nicht verfügbar s<strong>in</strong>d. Wenn hohe und höchste Reflexionsvermögen<br />

zur Herstellung von Spiegeln erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d, werden deshalb<br />

umfangreiche Schichtsysteme mit typischerweise 20 bis 50 E<strong>in</strong>zelschichten<br />

verwendet.<br />

Beim e<strong>in</strong>fachsten <strong>der</strong>artigen Schichtsystem werden abwechselnd niedrig-<br />

(L) und hochbrechende (H) λ/4-Schichten aufgedampft, e<strong>in</strong>e L-Schicht bef<strong>in</strong>det<br />

sich direkt auf dem Glas. Dabei werden nur zwei Aufdampfmaterialien<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. E<strong>in</strong> solches periodisches Schichtsystem wird auch als [HL] N- System bezeichnet, wobei N die Zahl <strong>der</strong> Schichtpaare bezeichnet. Das theoretische<br />

Reflexionsvermögen bei <strong>der</strong> Designwellenlänge (bei <strong>der</strong> die optischen<br />

Schichtdicken = λ/4 s<strong>in</strong>d) ist<br />

<br />

n1/n3 − (nH/nL)<br />

R N [HL] =<br />

2N<br />

n1/n3 +(nH/nL) 2N<br />

2 . (2.43)<br />

Man sieht, daß für ausreichend große Schichtzahl N <strong>in</strong> Zähler und Nenner<br />

<strong>der</strong> erste Term gegen den zweiten vernachlässigt werden kann, wodurch<br />

R ≈ 1 wird. Praktisch werden leicht Reflexionsvermögen >99,9% erreicht,<br />

mit gewissem Aufwand auch 99,995%. E<strong>in</strong>e praktische Grenze ist durch die<br />

unvermeidlichen Fertigungstoleranzen und durch Streuung <strong>in</strong> den Schichten<br />

und speziell an den Schichtgrenzen gegeben.<br />

Ähnlich wie Antireflexschichten können auch reflektierende Schichtsysteme<br />

durch <strong>in</strong>dividuelle optische Dicken <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelschichten und durch Komb<strong>in</strong>ation<br />

mehrerer e<strong>in</strong>facher Schichtsysteme variiert werden. Abbildung 2.32<br />

zeigt die Transmission (T =1− R) e<strong>in</strong>es periodischen (DLHS) und e<strong>in</strong>es<br />

nicht-periodischen Schichtsystems (DLHD), welches als Doppelspiegel hohes<br />

Reflexionsvermögen bei zwei Wellenlängen hat.<br />

E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel und Polarisation. Bisher wurde nur senkrechter E<strong>in</strong>fall<br />

des Lichts auf das Schichtsystem betrachtet, deshalb hatten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>-<br />

Abb. 2.32. Periodisches und nicht-periodisches Reflex-Schichtsystem

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