Technische Optik in der Praxis
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8.5 Nichtsensorische Anwendungen von Glasfasern 237<br />
<strong>der</strong> Glasfaser zu unerwünschten nichtl<strong>in</strong>earen Effekten führen – bis h<strong>in</strong> zu<br />
e<strong>in</strong>er Zerstörung des Glases selbst durch zu hohe Fel<strong>der</strong>. Der naheliegendste<br />
Zerstörungsmechanismus ist das ,,Verbrennen“ <strong>der</strong> Faser auf <strong>der</strong> E<strong>in</strong>koppelfläche.<br />
Aus diesem Grund muß die Präparation <strong>der</strong> Faserendfläche mit<br />
beson<strong>der</strong>s hoher Sorgfalt erfolgen.<br />
Die Lichtführung bei Bearbeitungslasern erfolgt wegen <strong>der</strong> o.a. Problematik<br />
mit Multimodefasern mit großem Kerndurchmesser, tlw. auch mit Faserbündeln.<br />
Heute s<strong>in</strong>d Nd-YAG-Laser am Markt erhältlich, die bis zu 2000<br />
W über Glasfasern übertragen. Das Ziel ist, zukünftige Lasersysteme mit<br />
400 µm-Fasern auszustatten, die bis zu 5000 W übertragen. Die optische<br />
Leistungsdichte im Faserkern liegt dann bei ca. 4 MW/cm2 [8].<br />
Das Problem hoher Leistungsdichten kann sich bei Anwendungen von Monomodefasern<br />
schon bei wesentlich ger<strong>in</strong>geren Leistungen stellen, da wegen<br />
<strong>der</strong> dort sehr kle<strong>in</strong>en Kernfläche schon bei <strong>der</strong> Übertragung kle<strong>in</strong>erer Leistungen<br />
kritische Werte <strong>der</strong> Leistungsdichte erreicht werden können. E<strong>in</strong> Beispiel<br />
ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von Monomodefasern <strong>in</strong> Laser-Doppler-Anemometern zur<br />
Messung von Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten. Die dort übertragenen Leistungen<br />
(Ar-Laser-Licht zur <strong>in</strong>terferometrischen Erzeugung des Meßstreifensystems)<br />
liegen bei ca. 100...400 mW.<br />
8.5.4 Anwendungen von E<strong>in</strong>zelfasern<br />
zur Informationsübertragung<br />
Das vom Volumen her mit Abstand bedeutendste Marktsegment für den E<strong>in</strong>satz<br />
von Glasfasern stellen die optischen Nachrichtensysteme dar. An<strong>der</strong>s als<br />
bei den bisher besprochenen Applikationen spielt hier bei <strong>der</strong> Übertragung<br />
nicht <strong>der</strong> Parameter Leistung die Hauptrolle, son<strong>der</strong>n hier wird Licht als<br />
Träger für e<strong>in</strong>e Information genutzt. Die empfangene Leistung kann dabei<br />
u.U. extrem kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong> und bis zu 12...15 Größenordnungen (!) unter <strong>der</strong><br />
bei Leistungsübertragungsanwendungen liegen. Beispiele für die umfangreiche<br />
Fachliteratur s<strong>in</strong>d [2,9,10].<br />
Das Grundpr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>es optischen Nachrichtenübertragungssystems <strong>in</strong> Direktempfangstechnik<br />
(auf Systeme <strong>in</strong> sog. Überlagerungsempfangstechnik soll<br />
hier nicht e<strong>in</strong>gegangen werden) ist <strong>in</strong> Abb. 8.30 dargestellt: Die Leistung e<strong>in</strong>er<br />
optischen Quelle (LED o<strong>der</strong> Laserdiode) wird mit <strong>der</strong> zu übertragenden In-<br />
elektr.<br />
Signal<br />
(analog<br />
o<strong>der</strong><br />
digital)<br />
Opt. Sen<strong>der</strong><br />
MOD<br />
E O<br />
O E<br />
Signal-<br />
Aufbereitung<br />
Faser<br />
Opt. Empfänger<br />
DEMOD<br />
Signal-<br />
Wie<strong>der</strong>gew<strong>in</strong>nung<br />
Abb. 8.30. Optisches Nachrichtenübertragungssystem<br />
elektr.<br />
Signal<br />
(analog<br />
o<strong>der</strong><br />
digital)