Technische Optik in der Praxis
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1.3 Brechung des Lichts (Refraktion)<br />
1.3.1 Brechungsgesetz<br />
1.3 Brechung des Lichts (Refraktion) 11<br />
An Grenzflächen verschiedener optisch transparenter Medien (z. B. Luft und<br />
Glas) werden Lichtstrahlen teilweise <strong>in</strong> das Ausgangsmedium reflektiert, während<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Teil des Lichtes die Grenzfläche passiert und das zweite<br />
Medium durchläuft (Absorption sei hier vernachlässigt). Die <strong>in</strong> das zweite<br />
Medium e<strong>in</strong>tretenden Lichtstrahlen erfahren beim Übergang unter schrägem<br />
E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel e<strong>in</strong>e Richtungsän<strong>der</strong>ung, dieser Vorgang wird als Lichtbrechung<br />
(Refraktion) bezeichnet. Zu e<strong>in</strong>er diffusen Lichtbrechung kann es kommen,<br />
wenn die Grenzfläche gegenüber <strong>der</strong> WellenlängedesLichtse<strong>in</strong>egewisse<br />
Rauhigkeit aufweist. Im Rahmen <strong>der</strong> geometrischen <strong>Optik</strong> wird jedoch außchließlich<br />
die gerichtete Lichtbrechung von Lichtstrahlen als Funktion des<br />
E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kels und <strong>der</strong> Medien betrachtet.<br />
Die Ursache <strong>der</strong> Lichtbrechung ist auf die medienabhängigen Fortpflanzungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
des Lichts zurückzuführen und läßt sich im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Wellentheorie deuten. Zur quantitativen Beschreibung <strong>der</strong> Lichtbrechung<br />
an <strong>der</strong> Grenzfläche zwischen zwei Medien wird <strong>der</strong> relative Brechungs<strong>in</strong>dex<br />
e<strong>in</strong>geführt.<br />
Der Brechungs<strong>in</strong>dex stellt im Wellenbild direkt das Verhältnis <strong>der</strong> Ausbreitungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
<strong>in</strong> den beiden Medien ,,1“ und ,,2“ dar,<br />
n21 = c1<br />
c2<br />
, (1.10)<br />
n21: Relativer Brechungs<strong>in</strong>dex,<br />
c1: Lichtgeschw<strong>in</strong>digkeit des betreffenden Mediums 1,<br />
c2: Lichtgeschw<strong>in</strong>digkeit des betreffenden Mediums 2.<br />
Neben <strong>der</strong> relativen Brechzahl n21 def<strong>in</strong>iert man e<strong>in</strong>e absolute Brechzahl.<br />
Die absolute Brechzahl e<strong>in</strong>es Mediums ,,1“ o<strong>der</strong> ,,2“ bezieht sich auf die Ausbreitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
im Vakuum (Bezugsmedium), sie ist jeweils für das<br />
Medium ,,1“ und das Medium ,,2“<br />
n1 = cVak<br />
c1<br />
, n2 = cVak<br />
c2<br />
8 m<br />
, cVak = 2,99792458 · 10 . (1.11)<br />
s<br />
Die relative Brechzahl n21 zweier Medien setzt sich also aus dem Quotient<br />
<strong>der</strong> absoluten Brechzahlen n1,n2 zusammen,<br />
n21 = n2<br />
n1<br />
. (1.12)<br />
Der Wert <strong>der</strong> Brechzahl n hängt nicht nur vom Medium ab, son<strong>der</strong>n auch<br />
von <strong>der</strong> Wellenlänge λ des Lichts; diese Abhängigkeit n = n(λ) wird als<br />
Dispersion bezeichnet.<br />
In <strong>der</strong> geometrischen <strong>Optik</strong> wird außchließlich von monochromatischem<br />
Licht ausgegangen (siehe Kap. 5).