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Technische Optik in der Praxis

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220 8 Fasern und Sensorik<br />

P(t)<br />

t<br />

x<br />

z=0<br />

y<br />

x<br />

y<br />

z=L<br />

Abb. 8.11. Polarisationsdispersion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Monomodefaser<br />

schnell aus und erreichen das Faserende gleichzeitig. Ist <strong>der</strong> Faserkern elliptisch<br />

deformiert, so zerlegt die Faser das Feld <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Komponenten entlang<br />

<strong>der</strong> großen und kle<strong>in</strong>en Hauptachse <strong>der</strong> Ellipse; beide laufen unterschiedlich<br />

schnell durch die Faser und erreichen das Ende zu unterschiedlichen Zeiten<br />

(Zeitdifferenz τ): Es entsteht e<strong>in</strong>e Pulsverzerrung durch sog. Polarisationsmodendispersion<br />

(PMD).<br />

Für die Hochgeschw<strong>in</strong>digkeits-Nachrichtentechnik stellt die beschriebene<br />

Pulsverbreiterung das Hauptproblem dar. Für Sensoranwendungen ist e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

hiermit verknüpftes Problem dom<strong>in</strong>ierend: Die Feldkomponenten am<br />

Faserende überlagern sich aufgrund <strong>der</strong> aufgetretenen Zeit- bzw. Phasendifferenz<br />

nicht mehr zur gleichen Polarisationsform wie sie am Anfang e<strong>in</strong>gekoppelt<br />

worden war. Manche Anwendungen (z. B. <strong>in</strong>terferometrische) s<strong>in</strong>d<br />

jedoch extrem polarisationsempf<strong>in</strong>dlich und erfor<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en genau def<strong>in</strong>ierten<br />

und zeitlich stabilen Polarisationszustand.<br />

Bei <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>er Lösung auch dieses Problems hat man aus <strong>der</strong><br />

konventionellen Monomodefaser die polarisationserhaltende entwickelt. Bei<br />

den konventionellen Monomodefasern ist die erwähnte, technologisch nahezu<br />

unvermeidbare Kernelliptizität äußerst ger<strong>in</strong>g (führt aber nichtsdestoweniger<br />

zu obigem Problem). Die Orientierung <strong>der</strong> Kernellipse ist deshalb kaum zu<br />

erkennen und bei <strong>der</strong> Ankopplung zu berücksichtigen; entscheiden<strong>der</strong> ist aber,<br />

daß sie sich durch Torsion und sonstige Umwelte<strong>in</strong>flüsse längs <strong>der</strong> Faser i.d.R.<br />

zufällig än<strong>der</strong>t, auch über <strong>der</strong> Zeit. Deshalb unterliegt bei e<strong>in</strong>er Standardfaser<br />

die Ausgangspolarisation e<strong>in</strong>er ständigen zeitlichen Fluktuation.<br />

Zu e<strong>in</strong>er Lösung gelangt man durch e<strong>in</strong>e absichtliche beson<strong>der</strong>s stark ausgeprägte<br />

Elliptizität des Kerns (Abb. 8.12): Koppelt man hier e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>ear<br />

polarisierte Strahlung so e<strong>in</strong>, daß die Polarisationsrichtung mit e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> beiden<br />

Hauptachsen <strong>der</strong> Kernellipse zusammenfällt, so breitet sich nur diese<br />

Polarisationsform längs <strong>der</strong> Faser aus, und am Faserende tritt wie<strong>der</strong> l<strong>in</strong>ear

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