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Psychologische Interpretation. - Jochen Fahrenberg

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Wie zu Freud, so gibt es auch zu anderen Personen Kontroversen, um alternative<br />

<strong>Interpretation</strong>en, z. B. über den Maler van Gogh (Runyan, 1981) und um den<br />

englischen König George III (Runyan, 1988). Die meisten Fach-Historiker, so<br />

meint Runyan (1982), machen in ihrer Arbeit von psychologischen Konzepten<br />

kaum Gebrauch (siehe jedoch Szaluta, 1999).<br />

Persönliche Einflüsse auf das Werk von Psychologen wurden am Beispiel<br />

von H. Münsterberg (Hale, 1980; M. Münsterberg, 1922; Spillmann & Spillmann,<br />

1993), Allport (Winter, 1997), Murray (Anderson, 1988; Elms, 1987)<br />

und Skinner (Bjork, 1997; Demorest & Siegel, 1996; Elms, 1981) dargestellt.<br />

Viele weitere Hinweise gab Runyan (1988), der insgesamt die Fortschritte der<br />

Psychobiographie gegenüber ihren Anfängen betonte und den Prozess des fortscheitenden<br />

Wissens und Verstehens unter mehreren Perspektiven diskutierte.<br />

Umfangreiche Übersichten über das wissenschaftliche Werk im Zusammenhang<br />

mit biographischen Daten von Psychologen gaben Bringmann, Lück,<br />

Miller und Early (1997), Kimble und Wertheimer (2000); Lück und Miller<br />

(1993); Lück, Miller und Sewz-Vosshenrich (2000), Murchison (1961) sowie<br />

Popplestone und McPherson (1994). Eine Psychologie in Selbstdarstellungen<br />

wurde herausgegeben von Pongratz (1973) bzw. Pongratz, Traxel und Wehner<br />

(1972).<br />

Die Aufgaben der Psychohistorie wurden in mehreren Büchern durch methodenkritische<br />

Beiträge und Arbeitsbeispiele erläutert (siehe Barresi & Juckes,<br />

1997; Bertaux, 1981; Cocks & Crosby, 1987; McAdams, 1988; Mc Adams &<br />

Ochberg, 1988; Runyan, 1982, 1988a, 1988b; Szaluta, 1999).<br />

Die Biographien von einflussreichen Autoren in der Psychologie bieten hier<br />

ein besonderes Feld, außerdem solche von Philosophen (Scharfstein, 1980).<br />

Instruktiv ist auch die persönlichkeitspsychologische Fallstudie des Weltumseglers<br />

Dodge Morgan. Dieser umsegelte im Jahr 1986 in 150 Tagen allein die Welt.<br />

Er stellte sich vorher und nachher zu umfangreichen Interviews und Untersuchungen<br />

zur Verfügung (Craik, 1997; Mc Adams & West, 1997; Nasby &<br />

Read, 1997; Wiggins, 1997).<br />

6.6 Biographisch orientierte Persönlichkeitspsychologie<br />

Nach den Vorläufern (Wilhelm Preyer, William James, Sigmund Freud, William<br />

Stern, Charlotte Bühler, Gordon W. Allport, Henry Murray, Erik H. Erikson) ist<br />

besonders Hans Thomae und sein Bonner Arbeitskreis zu nennen. Als Motto<br />

könnte gelten: “In der Psychologie dagegen ist die Analyse des Individuums nur<br />

Etappe auf dem Weg zu einer wie immer gearteten Generalisierung.” (Thomae,<br />

1968, S. 105, nach einem Vergleich mit der historischen und der literaturwissenschaftlichen<br />

Biographik).<br />

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