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Psychologische Interpretation. - Jochen Fahrenberg

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Praktische Aspekte der Biographien und ihrer Auswertung werden im Kapitel<br />

5 besprochen. Dazu gehören auch die Vertraulichkeit und der Datenschutz.<br />

Entsprechend gilt auch für die Hausaufgaben der Seminarteilnehmer der Schutz<br />

der Vertraulichkeit. Deshalb werden diese Texte grundsätzlich nicht abgegeben.<br />

Für viele Teilnehmer wäre dies wahrscheinlich kein Problem. Doch sollte einleitend<br />

betont werden, dass die gemeinsame psychologische <strong>Interpretation</strong> in ihrem<br />

Verlauf zu Themen und Deutungen gelangen könnte, die nicht voraussehbar sind<br />

und vielleicht irritieren.<br />

4.2 Die erste Erinnerung<br />

Die Anleitung für diese erste Aufgabe lautet:<br />

Wenn Sie sich an Ihre frühe Kindheit zurückerinnern, dann werden Ihnen,<br />

vielleicht erst nach einiger Zeit der Konzentration, einige Erlebnisse einfallen.<br />

Versuchen Sie bitte von den Erinnerungen abzusehen, die wahrscheinlich<br />

nur an Fotos aus jener Zeit (Familienalbum) hängen oder auf Erzählungen<br />

der Eltern beruhen.<br />

Welches war Ihr frühestes Erlebnis? Wenn diese Festlegung zu schwierig ist,<br />

können Sie auch mehrere beschreiben.<br />

Die Anleitung steht am Anfang eines Blattes (DIN A 4), so dass die Erwartung<br />

deutlich wird, einen nicht zu kurzen Text zu erhalten. Ausgewählte Texte werden<br />

im Plenum interpretiert. Oft sind diese spontanen Beiträge bereits von Selbstinterpretationen<br />

begleitet.<br />

Ein Beispiel:<br />

Ich erinnere mich an eine Szene auf der Terrasse unseres Hauses. Eine Wespe ist<br />

in einer großen Flasche gefangen und brummt sehr aufgeregt darin. Vielleicht<br />

wurde sie absichtlich durch Nahrung angelockt. Meine Eltern scheinen zu überlegen,<br />

was nun geschehen soll.<br />

Ich weiß nicht genau, wann das war, aber es muss im Alter von etwa drei oder<br />

vier Jahren gewesen sein, da wir später von dort wegzogen. – Ein Foto existiert<br />

natürlich nicht davon.<br />

Die Selbstinterpretation kann hier durch die Anregung zur freien Assoziation<br />

gefördert werden.<br />

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