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Psychologische Interpretation. - Jochen Fahrenberg

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2.4 Erster Durchgang zur Übersetzung mit<br />

<strong>Interpretation</strong>sansatz<br />

Erster Eindruck vom gesamten Text<br />

Im Traum wird eine Reise mit einem sehr gefährlichen Zwischenfall und einem<br />

positiven, befreienden Ausgang erlebt. Der Traum wird in der Ich-Form berichtet<br />

und ist einheitlich in Raum und Zeit.<br />

<strong>Psychologische</strong> Übersetzung der Textelemente<br />

Ich sitze allein in einem Eisenbahnabteil. Der Zug durchfährt eine unbekannte<br />

Landschaft.<br />

Allein – für sich oder ohne sozialen Kontakt (isoliert)? In einem Abteil – abgesondert<br />

(Wiederholung), also doch sich tendenziell allein fühlend? In einem Zug<br />

fahrend – vorwärtskommend, ohne eigenes Zutun und auf festgelegtem Gleis?<br />

Durch eine unbekannte Landschaft (ist auch das Ziel unbekannt?) – eine unbekannte<br />

Situation oder eine allgemeinere Lebenssituation? – ohne Eindrücke von<br />

dieser Landschaft, ohne Bewertungen – emotional unbeteiligt?<br />

Beim Auffahren auf eine Brücke entgleist er und fällt ins Wasser. Es ist unklar,<br />

ob es ein Fluss oder ein See ist.<br />

Beim Auffahren auf eine Brücke – ein neuer Abschnitt der Fahrt bzw. des<br />

eigentlich festgelegten Weges mit einer Brücke zum anderen (neuen) Ufer?<br />

Entgleist er – aus dem Weg geworfen, der Weg ist auf diese Weise nicht fortzusetzen<br />

– das zu erwartende andere Ufer ist nicht zu erreichen, weil ein lebensgefährdendes<br />

Ereignis eintritt. Und fällt ins Wasser – eine zweite Bedrohung (als<br />

Variante und Verstärkung der Gefahr). Es ist unklar, ob es ein Fluss oder ein See<br />

ist – fließendes oder stehendes Wasser (durch subjektive Unsicherheit hervorgehobener<br />

Aspekt) – Bewegung oder Stillstand?<br />

Ich weiß nur: es gibt nur einen Ausweg. Ich öffne das Fenster des schräg nach<br />

unten versinkenden Zuges, steige aus und schwimme nach oben.<br />

Ich weiß nur – rettendes Wissen, ohne explizite emotionale Reaktion? Es gibt<br />

nur einen Ausweg – die Gefahr lässt keine Wahl, es gibt keinen Entscheidungsspielraum,<br />

der nächste Schritt ist notwendig? Ich öffne das Fenster – aktives<br />

selbständiges Handeln zur Befreiung? Des schräg nach unten versinkenden<br />

Zuges – des aus der Bahn geworfenen Zuges, des von seinem planmäßigen und<br />

geraden Weg abgekommenen Transports? ...steige aus – ich verlasse den Zug, d.<br />

h. das auf diesem Wegabschnitt, wo es auf die Überbrückung zum anderen Ufer<br />

ankommt, beinahe zur Falle gewordene Abteil? Und schwimme nach oben –<br />

befreie mich selbständig aus dieser “verfahrenen” Situation und der großen<br />

Gefahr, und kann meinen Weg (anschließend?) auf eine andere Weise (hoffentlich?)<br />

fortsetzen?<br />

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