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Psychologische Interpretation. - Jochen Fahrenberg

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und spezielle Regeln für die Kombinatorik und Gewichtung der vielen Einzelmerkmale<br />

zu entwickeln. Einige dieser Strategien sind auch heute noch interessant,<br />

weil sie grundsätzlich auf andere Gebiete psychologischer <strong>Interpretation</strong><br />

übertragbar sind.<br />

• Biographik und Prozessanalyse<br />

In diesem theoretischen Kapitel werden die Beschreibungseinheiten der biographischen<br />

Methodik systematisch dargestellt und kritisch kommentiert. Im<br />

Unterschied zu querschnittlichen Persönlichkeitsbeschreibungen verlangt die<br />

Biographik eine gründliche Prozessanalyse. Drei grundlegende Konzeptionen<br />

der biographisch orientierten Prozessforschung werden erläutert: die biographische<br />

Persönlichkeitsforschung von Hans Thomae, die psychologische Verlaufsanalyse<br />

(Person als Prozess) von Robert Heiß und die Symptom-Kontext-<br />

Analyse von Lester Luborsky.<br />

• <strong>Interpretation</strong>slehre<br />

Nach den verschiedenen Arbeitsgebieten, Methoden und Übungsbeispielen werden<br />

zum Schluss die grundsätzlichen Fragen erneut aufgenommen und vertieft.<br />

Dazu gehören kurze Exkurse zu wichtigen Begriffen und Positionen der hermeneutischen<br />

und phänomenologischen Tradition sowie einige neuere Beiträge zu<br />

Gültigkeitsfragen u. a. Methodenproblemen der psychologischen <strong>Interpretation</strong>.<br />

Die Themen und Ziele psychologischer <strong>Interpretation</strong>en sind jedoch so vielseitig,<br />

dass es gegenwärtig unmöglich ist, eine geschlossene Konzeption des <strong>Interpretation</strong>sprozesses<br />

zu erwarten oder auch nur anzustreben. Dies entspricht<br />

weder dem Sachverhalt noch dem Pluralismus dieser Methoden.<br />

• Ausblick auf Forschung, Praxis und Ausbildung<br />

Hier werden einige mögliche Entwicklungslinien, aber auch Defizite beschrieben,<br />

und notwendige Methodenstudien auf dem Wege zu einer allgemeinen<br />

<strong>Interpretation</strong>slehre in der Psychologie genannt. Im Curriculum der Psychologie<br />

sollte im Grundstudium eine Verankerung dieser allgemeinen <strong>Interpretation</strong>slehre,<br />

insbesondere durch Übungen zur Biographik und Übungen zur Text- und<br />

Inhaltsanalyse, erreicht werden.<br />

1.3 Zusammenfassung<br />

Die in dieser Einleitung aufgeführten Beispiele zeigen, dass die <strong>Interpretation</strong><br />

als eine universelle Methodik der Psychologie anzusehen ist. So sind alle Untersuchungsergebnisse<br />

im Hinblick auf die Hypothesen zu diskutieren und alle biographischen<br />

Interviews, Testergebnisse und andere Befunde zu interpretieren.<br />

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