peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder
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<strong>und</strong> es nicht bei frommen Bekenntnissen belassen. Die neuen Atomwaffen<br />
<strong>die</strong>nen nicht <strong>der</strong> Abschreckung, son<strong>der</strong>n sollen in wirklichen<br />
Kriegen zum Einsatz kommen. Der überw<strong>und</strong>en geglaubte „gerechte<br />
Krieg“ verkleidet sich heute als „humanitäre Intervention“ o<strong>der</strong><br />
„Terroristenjagd“. Die massenkulturelle Propaganda für den Krieg<br />
läuft auf Hochtouren. Seit den neunziger Jahren ist <strong>der</strong> globale ökonomische<br />
Hintergr<strong>und</strong> aller Kriegsplanungen nicht mehr zu leugnen.<br />
Folgende Fragen sind zu stellen: Soll <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>legende Einstellung<br />
zum Krieg noch im Horizont zeitloser Lehrsysteme verhandelt werden,<br />
<strong>die</strong> immer richtig sind <strong>und</strong> nichts bewirken? Muß <strong>die</strong> christliche<br />
Ökumene nicht vielmehr – angesichts neu aufgelegter Kriegsideologien<br />
<strong>und</strong> auch angesichts neuer Waffentechnologien – konkret werden<br />
wie es nur eben geht? Gelingt es uns, <strong>die</strong> Geschichte ernster zu<br />
nehmen, als etwa Augustinus es tat?<br />
Das Wort „Ökumene“ steht in <strong>die</strong>sem Buch nicht nur <strong>und</strong> nicht<br />
einmal vorrangig für <strong>die</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> Christen, son<strong>der</strong>n auch für<br />
den ursprünglichen Horizont <strong>der</strong> Kirchen. Die Christen <strong>der</strong> ersten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>te wollten den Erdkreis nicht beherrschen wie das römische<br />
Imperium. Sie betrachteten ihren neuen, gewaltfreien Weg aber<br />
als Perspektive für <strong>die</strong> gesamte bewohnte Erde (oikumene) <strong>und</strong> alle<br />
Menschen. Sie hielten durch ihre Botschaft <strong>und</strong> Lebensweise eine<br />
Zeit für angebrochen, von <strong>der</strong> <strong>die</strong> Propheten Israels gesprochen<br />
hatten, eine Völkerzeit ohne Krieg. „Vermessen!“ möchte man beim<br />
Blick auf <strong>die</strong> Geschichte ausrufen <strong>und</strong> doch gegen allen Augenschein<br />
hoffen, <strong>der</strong> Anspruch würde sich im dritten Jahrtausend nicht als<br />
vermessen erweisen.<br />
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