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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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Überlebenden all <strong>die</strong>ser Brandbomben sind gezeichnet, doch sie werden<br />

nicht über Jahrzehnte von heimtückischen Spätfolgen heimgesucht<br />

<strong>und</strong> ihre Leiden genetisch an eine nächste Generation weitergeben<br />

müssen.<br />

2. Hiroshima <strong>und</strong> Nagasaki<br />

Die japanische Führung zeigte sich nach verbreiteter Darstellung<br />

noch im Juli 1945 unbeeindruckt von den unbeschreiblichen Leiden<br />

<strong>der</strong> eigenen Bevölkerung. 20 Im faschistischen Deutschland hatte <strong>der</strong><br />

völkische Wahnsinn <strong>die</strong> Menschen – Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Alte inbegriffen –<br />

in einen erbitterten „Wi<strong>der</strong>stand bis zuletzt“ getrieben. Der religiös<br />

durchtränkte japanische Militarismus arbeitete mit <strong>der</strong> – oftmals erzwungenen<br />

– „Selbstmordbereitschaft“ sogenannter Kamikaze-Flieger<br />

<strong>und</strong> verbot den Soldaten, sich zu ergeben. Allein auf Okinawa<br />

sollen von April bis Juni 1945, nachdem US-Streitkräfte erstmals<br />

japanischen Boden betreten hatten, 100.000 Japaner lieber in <strong>die</strong> Tod<br />

gegangen sein als in Kriegsgefangenschaft zu geraten. Die Inselkämpfe<br />

brachten unter solchen Voraussetzungen auch den US-Streitkräften<br />

große Verluste. (Auf Okinawa hatten sie z.B. 7.600 eigene Todesopfer<br />

<strong>und</strong> fast das Zehnfache an Verw<strong>und</strong>eten zu beklagen.)<br />

Bereits im Oktober 1939 vor einer möglichen deutschen Atombombe<br />

gewarnt, hatte Präsident Roosevelt nach Expertisen das streng<br />

geheime „Manhattan Project“ befohlen. 1944 wußte man in den<br />

Vereinigten Staaten, daß <strong>die</strong> deutsche Atomwaffenforschung kaum<br />

Fortschritte gemacht hatte. Im Frühjahr 1945 war dann allen Beteiligten<br />

des US-Projektes klar, daß nunmehr nicht Deutschland, son<strong>der</strong>n<br />

nur Japan als mögliches Ziel eines ersten Atombombenangriffs<br />

in Frage kommen würde. Nach dem Tod von Roosevelt trat Harry S.<br />

Truman am 12. April das Amt des US-Präsidenten an. Am 16. Juli<br />

gelang <strong>der</strong> erste Atombombentest <strong>der</strong> USA in <strong>der</strong> Wüste von New<br />

Mexiko. Das Ergebnis übertraf alle „Erwartungen“. Truman, während<br />

seiner Zeit als Vize mit <strong>der</strong> neuen Waffenforschung gänzlich<br />

unvertraut 21 <strong>und</strong> erst am 25. April von Kriegsminister Stimson in<br />

20 Vgl. zum folgenden: Drewermann 1982, 152-158; Garibaldi 2001, 268-271;<br />

Frey 2004, 101-108, <strong>die</strong> Beiträge über Roosevelt <strong>und</strong> Truman in Heideking/<br />

Mauch 2005, 308-334, <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s: Coulmas 2005.<br />

21 Vor seiner Zeit als Vizepräsident bewies er Loyalität, indem er keine<br />

Nachfragen zu dem ihm bekanntgewordenen Manhattan-Projekt stellte.<br />

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