peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder
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offenk<strong>und</strong>igsten Ungereimtheiten <strong>der</strong> offiziell erwünschten Version<br />
werden wir im nächsten Kapitel noch zu sprechen kommen.<br />
Die 4,5 Tonnen schwere Uranbombe, <strong>die</strong> <strong>die</strong> US-amerikanische<br />
Luftwaffe am 6. August über Hiroshima abwarf, trug den Namen<br />
„Little Boy“. Mit einer gewaltigen Explosion <strong>und</strong> Hitzewellen von<br />
mehreren tausend Grad verwandelte <strong>der</strong> „kleine Junge“ <strong>die</strong> Stadt in<br />
ein Inferno. „Hiroshima war eine kompakte Stadt auf flachem Gelände,<br />
<strong>die</strong> Atombombe explo<strong>die</strong>rte direkt im Zentrum. In einem<br />
Umkreis von 5 Kilometern wurden fast alle Gebäude zerstört. Wer<br />
zu Hause war, wurde von den Trümmern erschlagen o<strong>der</strong> kam in<br />
den Flammen um. Auf den Straßen wurden <strong>die</strong> Menschen durch<br />
Hitze <strong>und</strong> Strahlen getötet.“ 24 Der Radius vollständiger Zerstörung<br />
lag bei etwa 1,6 Kilometern, <strong>die</strong> Todeszone war wesentlich größer.<br />
„Der Fallout verseuchte auch weit entfernte Gebiete. Dort setzten<br />
sich <strong>die</strong> Menschen <strong>der</strong> Strahlung aus, ohne es zu merken; sie tranken<br />
kontaminiertes Wasser <strong>und</strong> nahmen verstrahlte Nahrung zu sich.“ 25<br />
Über Nagasaki an <strong>der</strong> Westküste <strong>der</strong> Insel Kiuschu fiel eine Bombe<br />
vom Plutoniumtyp, den <strong>die</strong> Wissenschaftler <strong>der</strong> USA bereits am 16.<br />
Juli 1945 in <strong>der</strong> Wüste von Alamogordo erstmalig getestet hatten.<br />
Mit Spitznamen hieß sie „Fat Man“. Die ursprünglich vorbestimmte<br />
Einschlagsstelle verfehlte <strong>der</strong> „fette Mann“ um mehr als 2,4 km.<br />
Dennoch wurde mehr als <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Stadt dem Erdboden gleichgemacht.<br />
Die Opferzahl <strong>der</strong> beiden ersten Atombombenabwürfe<br />
beträgt nach Ergebnissen <strong>der</strong> japanischen Regierungsstu<strong>die</strong>n etwa<br />
338.000 Menschen, <strong>die</strong> ihr Leben ließen. 26 In Hiroshima wurden<br />
danach 140.000 Menschen sofort getötet; 80.000 starben später an<br />
den Spätfolgen radioaktiver Verstrahlung. In Nagasaki folgten den<br />
74.000 unmittelbaren Todesopfern 44.000 weitere in <strong>der</strong> Folgezeit.<br />
Natürlich än<strong>der</strong>t sich am Skandal <strong>der</strong> neuen Waffe nichts, wenn<br />
Autoren von <strong>der</strong> Gesamtzahl einige Zehntausend abziehen wollen.<br />
Tatsächlich gehen aber neuere Veröffentlichungen bedeutend nach<br />
oben <strong>und</strong> schreiben von wenigsten einer halben Million, <strong>die</strong> bis heute<br />
durch <strong>die</strong> Atomstrahlen getötet wurden. 27 Die Oberflächlichkeit,<br />
24 Frey 2004, 102.<br />
25 Atombomben auf Hiroshima <strong>und</strong> Nagasaki. 6./9. August 1945. http://<br />
www.<strong>die</strong>terwun<strong>der</strong>lich.de/<strong>hiroshima</strong>_nagasaki.htm .<br />
26 Vgl. Frey 2004, 102.<br />
27 Coulmas 2005, 18 referiert z.B. bis zu 350.000 von den Spätfolgen Betroffene<br />
für Hiroshima <strong>und</strong> 270.000 für Nagasaki.<br />
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