peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder
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Mensch, <strong>der</strong>en Fortbestand gefährdet ist. […] Hier nun ist das Problem,<br />
mit dem wir Sie konfrontieren wollen, schlicht <strong>und</strong> furchtbar<br />
<strong>und</strong> unausweichlich: Sollen wir einen Schlußstrich unter <strong>die</strong> menschliche<br />
Rasse ziehen o<strong>der</strong> soll <strong>die</strong> Menschheit dem Krieg abschwören?“<br />
Auf <strong>die</strong>ser Gr<strong>und</strong>lage folgte 1957 <strong>die</strong> Pugwash-Konferenz für<br />
nukleare Abrüstung. Zu den prophetischen Stimmen von Wissenschaftlern<br />
gehört <strong>der</strong> Physiker <strong>und</strong> Christ Carl Friedrich von Weizsäcker,<br />
<strong>der</strong> mit Blick auf Atombombe <strong>und</strong> ökologische Krise in zahlreichen<br />
Werken eine f<strong>und</strong>ierte Zivilisationskritik vorgelegt hat.<br />
Bezeichnend ist, daß im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t gerade auch solche<br />
Menschen Reue o<strong>der</strong> Einsicht zeigten, <strong>die</strong> am besten wußten, wovon<br />
sie reden. Dwight D. Eisenhower war im Zweiten Welt<strong>krieg</strong> u.a.<br />
Oberbefehlshaber in Europa <strong>und</strong> zu Hause ein Held. Er stand in<br />
erklärter Gegnerschaft zu den geplanten Atombombenabwürfen über<br />
Japan. Er hielt sie angesichts <strong>der</strong> bereits durchgeführten Verwüstung<br />
des Landes für vollständig unnötig <strong>und</strong> mochte in <strong>der</strong> „Bombe“<br />
auch kein legitimes Mittel zur Rettung US-amerikanischen Lebens<br />
erkennen. Eisenhowers Mutter war pazifistische Mennonitin<br />
<strong>und</strong> vermutlich kaum glücklich über <strong>die</strong> militärische Karriere ihres<br />
Sohnes. An<strong>der</strong>s als Nixon hat Eisenhower, den <strong>die</strong> Biographen nicht<br />
als beson<strong>der</strong>s religiösen Menschen beschreiben, seine Herkunft aus<br />
einem friedenskirchlichen Elternhaus nie ganz vergessen: „Jedes<br />
Gewehr, das produziert wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel läuft,<br />
jede Rakete, <strong>die</strong> abgefeuert wird, ist in letzter Konsequenz ein Diebstahl:<br />
an denen, <strong>die</strong> hungern <strong>und</strong> nicht gespeist werden, an denen,<br />
<strong>die</strong> frieren <strong>und</strong> <strong>die</strong> nicht gekleidet werden können.“ (16.4.1953) Als<br />
Präsident <strong>und</strong> Kalter Krieger hat er <strong>die</strong> Atomwaffenpolitik <strong>der</strong> USA<br />
allerdings nicht in <strong>die</strong>sem Sinne beeinflußt. Beim Ausscheiden aus<br />
dem Amt 1961 warnte er <strong>die</strong> Öffentlichkeit dann aber vor dem militärisch-industriellen<br />
Komplex, <strong>der</strong> sich – seit Roosevelt – herausgebildet<br />
hatte. Prophetisch stellte er den US-Amerikanern <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
vor Augen, daß <strong>die</strong> politisch-ökonomische Macht <strong>die</strong>ses<br />
Kriegsapparates <strong>die</strong> Demokratie aushöhlen könnte. Er befürchtete<br />
auch, ein Nichtmilitär auf dem Präsidentenstuhl würde <strong>die</strong> Funktionsweise<br />
des militärisch-industriellen Komplexes überhaupt nicht<br />
durchschauen.<br />
Zu den einsichtigen Militärs gehört auch <strong>der</strong> bereits im Ersten<br />
Kapitel zitierte General Lee Butler. Er „trat am 4.12.1996 zusammen<br />
mit dem ehemaligen NATO-Komman<strong>die</strong>renden Gen. Good-<br />
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