04.11.2013 Aufrufe

peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

dukusch, in eine für unsere Energieversorgung bedeutsame Region,<br />

<strong>die</strong> Rudolf Scharping schon vor dem 11.9.2001 prophetisch als Schauplatz<br />

westlichen „Militärengagements“ zu nennen wußte. Der Papst<br />

hatte bezogen auf den Schauplatz Afghanistan gebeten, auf Terror<br />

nicht mit Krieg zu antworten. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> oben zitierten<br />

Äußerung aus <strong>der</strong> rheinischen Kirche (<strong>und</strong> noch weniger heute) gab<br />

es keinerlei Anlaß, gemäß <strong>der</strong> klassischen Doktrin einen „gerechten<br />

Krieg“ in Afghanistan zu vermuten. 45 Notwendig ist es, noch ein<br />

Jahrzehnt zurückzugehen. Der Auftakt zur neuen <strong>krieg</strong>erischen<br />

Weltordnung, <strong>der</strong> Golf<strong>krieg</strong> von 1991, kann bei einer konsequenten<br />

Anwendung <strong>der</strong> alten kirchlichen Kriterien ebenfalls nur als ungerechter<br />

Krieg qualifiziert werden: Die UNO-Autorisierung war zum<br />

Großteil erpreßt. Die nichtmilitärischen, diplomatischen Mittel waren<br />

mitnichten ausgeschöpft! Die angebliche Kriegsursache bestand aus<br />

einem von den USA – zumindest fahrlässig – in Kauf genommenen<br />

Vorgang (invasive Grenzerweiterung des Iraks in Kuwait). Sie war<br />

so wenig stichhaltig, daß PR-Agenturen zur Kriegsertüchtigung <strong>der</strong><br />

Menschen Me<strong>die</strong>nlügen inszenieren mußten. Die grausame Kriegsführung<br />

<strong>der</strong> US-Armee spottete je<strong>der</strong> Humanität <strong>und</strong> jedem Recht<br />

45 Einige Hinweise: Das Land Afghanistan <strong>und</strong> seine Menschen können<br />

schwerlich als Urheber <strong>der</strong> Terroranschläge vom 11.9.2001 bezeichnet<br />

werden. Es gab ein Angebot zur Ausweisung Usama Bin Ladens. Die<br />

Kriegsführung führte zur weiteren Aushöhlung des humanitären Völkerrechts<br />

(Ermordung von mehreren tausend unbewaffneten Kriegsgefangenen<br />

unter Billigung o<strong>der</strong> gar Aufsicht des US-Militärs; Guantanamo;<br />

verschleierte Opferzahlen mit mehreren tausend toten Zivilisten – namentlich<br />

über Kriegsführung, Gefangenenpraxis etc. <strong>der</strong> deutschen KSK-<br />

Soldaten gibt es keine verläßliche Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit o<strong>der</strong> des<br />

Parlaments). In <strong>die</strong> Koalition <strong>der</strong> „Guten“ wurden erwiesene Kriegsverbrecher<br />

(„Nordallianz“) eingereiht. Es gab bezogen auf <strong>die</strong> größere Region seit<br />

mehr als zehn Jahren <strong>und</strong> bezogen auf ein Pipeline-Projekt ganz aktuell<br />

stichhaltige Vermutungen zu strategisch-ökonomischen Kriegszielen. Die<br />

Art <strong>der</strong> Kriegsführung (Bombardements aus hochfliegenden Flugzeugen;<br />

Streubombeneinsätze) machte das erklärte Kriegsziel (Terroristenfahndung)<br />

nicht gerade glaubwürdig. Kriegsziele wie <strong>die</strong> Frauen-Gleichberechtigung<br />

erweisen sich mit Blick auf den Verzicht auf Menschenrechtspolitik bei<br />

Bündnispartnern <strong>der</strong> USA (Saudi-Arabien) als Propaganda. Im Ergebnis<br />

blüht außerhalb Kabuls in Afghanistan wenig auf – den Opiumanbau<br />

ausgenommen. Tatsächlich ist ein potentieller Brandherd mit großen<br />

Gefahren für den Weltfrieden entstanden. Ausdrücklich verwiesen sei auf<br />

<strong>die</strong> Ausführungen von Jürgen Todenhöfer (CDU) zum Afghanistan-Krieg.<br />

(Vgl. zu Afghanistan auch: Alt 2002, 51-58.)<br />

160

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!