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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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Erde nicht das Schlimmste ist: „Es gibt einige Dinge, <strong>die</strong> schlimmer<br />

sind als Krieg; eines davon ist Sklaverei, kommunistische Konzentrationslager.<br />

Es wäre besser, überhaupt keine Welt zu haben als eine<br />

Sklavenwelt.“ 102 (Carl McIntire)<br />

Obwohl <strong>die</strong> prämillenaristische Apokalyptik politisch instrumentalisiert<br />

wird, läßt sich mit ihrer Hilfe kaum eine Pressekonferenz<br />

von Regierungen bestreiten. Indessen haben <strong>die</strong> zentralen Bildmythen<br />

einer atomaren Endzeit breiten Eingang in <strong>die</strong> Produkte <strong>der</strong><br />

Unterhaltungsindustrie gef<strong>und</strong>en. 103 Wer sich auf dem Planeten unverantwortlich<br />

verhält, fällt inmitten <strong>der</strong> dominanten Massenkultur<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> von ihr propagierten Vorbil<strong>der</strong> nicht weiter auf. Das Urteil<br />

über <strong>die</strong> konkrete Geschichte ist bereits gesprochen. Die Zerstörung<br />

gilt auch in großen Hollywood-Bil<strong>der</strong>n als ausgemacht. Strittig<br />

ist allenfalls, ob hernach direkt <strong>die</strong> Himmelfahrt kommt o<strong>der</strong> – nach<br />

Lösung des Überbevölkerungsproblems – noch einmal ein verlocken<strong>der</strong><br />

Neuanfang weniger Pioniere <strong>und</strong> Auserwählter auf unserem<br />

Planeten.<br />

An <strong>die</strong>ser Stelle sei ein Nachtrag beigefügt, <strong>der</strong> nur mittelbar unser<br />

Thema betrifft. 104 Im politisch instrumentalisierten „christlichen“<br />

Endzeit-F<strong>und</strong>amentalismus <strong>der</strong> USA wird das ursprüngliche Anliegen<br />

<strong>der</strong> Bibel geradewegs auf den Kopf gestellt. Worum geht es im<br />

letzten Bibelbuch, in <strong>der</strong> Offenbarung o<strong>der</strong> Apokalypse (Enthüllung)<br />

des Johannes? „Wir schreiben das Jahr 100 nach Christus. Der<br />

Kaiser in Rom ist <strong>der</strong> faktische Beherrscher <strong>der</strong> Welt. Er sitzt auf<br />

dem Thron inmitten ‚seiner‘ Völker. Das ist <strong>der</strong> faktische römische<br />

Universalismus, <strong>die</strong> pax romana. In <strong>die</strong>se Situation hinein, in <strong>die</strong>sen<br />

theopolitischen Zusammenhang hinein wird <strong>die</strong> Frage formuliert:<br />

Aut Caesar – aut Christus? Es ist <strong>die</strong> Frage von Bedrängten, <strong>die</strong> hoffen,<br />

daß es nicht so weitergeht, daß es nicht so bleiben wird, wie es<br />

ist. Wenn alles so weiterginge – das wäre <strong>die</strong> eigentliche Katastrophe.“<br />

105 Die Christen Kleinasiens gehören zu den Verlierern des<br />

102 Zitiert nach: Scherer-Em<strong>und</strong>s 1989, 81.<br />

103 Vgl. dazu zahlreiche Beispiele aus dem global exportierten US-Kino in:<br />

Bürger 2005b, 355-383.<br />

104 Ich übernehme auch hier wörtlich meine Ausführungen in: Bürger 2005b,<br />

358f.<br />

105 Neuhaus 2001, 41. – Zur tiefenpsychologischen Deutung <strong>der</strong> Johannes-<br />

Offenbarung, <strong>die</strong> dem ganz an<strong>der</strong>en historischen Zugang durchaus nicht<br />

wi<strong>der</strong>spricht, vgl. Drewermann 1985.<br />

108

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