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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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Militärforschung, <strong>der</strong> militärtechnologischen Industrie <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er<br />

Sparten <strong>der</strong> Kriegswissenschaften. Die Forschungsmittel für präventive<br />

zivile Friedensmaßnahmen <strong>und</strong> für nichtmilitärbezogene Konfliktlösungsstrategien<br />

übersteigen im Westen kaum <strong>die</strong> Ausgaben für<br />

reine Öffentlichkeitsarbeit des Militärs. Um eine institutionelle Verankerung<br />

<strong>der</strong> Kompetenzen für nichtmilitärische Strategien in <strong>der</strong><br />

Politik ist es noch trauriger bestellt. (Indessen werden bei uns dubiose<br />

Denkfabriken für eine neue „Außen- <strong>und</strong> Sicherheitspolitik“<br />

installiert, <strong>der</strong>en Hauptanliegen offenbar in <strong>der</strong> Propaganda für verfassungswidrige<br />

Auslandseinsätze <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eswehr besteht.) Allein<br />

<strong>die</strong> USA geben gegenwärtig „in 32 St<strong>und</strong>en für das Militär etwa soviel<br />

Geld aus, wie <strong>die</strong> UNO in einem Jahr Geld zur Verfügung hat.“<br />

(Franz Alt) Die Entwicklungshilfebudgets betragen nicht annähernd<br />

ein Zehntel dessen, was in reichen Län<strong>der</strong>n allein für Werbung ausgegeben<br />

wird. Die Gesamtrelation zu den weltweiten Rüstungsausgaben<br />

fällt nicht günstiger aus. Die wohlhabende B<strong>und</strong>esrepublik<br />

gehört – bei einem jährlichen Rüstungsetat von 24 Milliarden Euro<br />

– zu den schändlichsten Heuchlern <strong>und</strong> schämt sich nie, ihre Versprechungen<br />

nicht einzuhalten. (Sie steht in den Augen <strong>der</strong> Armen<br />

<strong>der</strong> Welt ganz oben auf <strong>der</strong> Täterliste!) Das Ausmaß, in dem sogenannte<br />

Hilfsleistungen an arme Län<strong>der</strong> in Wirklichkeit nichts an<strong>der</strong>es<br />

sind als eigennützige, gewinnträchtige Investitionen, ist unglaublich.<br />

Sechzig Prozent <strong>der</strong> Entwicklungshilfeleistungen <strong>der</strong> G7-Län<strong>der</strong>,<br />

so eine Stu<strong>die</strong> von ActionAid, sind reine „Phantomgel<strong>der</strong>“. 52 Die<br />

Handelsaktivitäten <strong>der</strong> 200 größten Konzerne übertreffen <strong>die</strong> Volkswirtschaften<br />

von 182 Staaten. Wenige hun<strong>der</strong>t Superreiche haben<br />

mehr Vermögen als <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> gesamten Weltbevölkerung. Mit<br />

den Kosten des Irak-Krieges hätte man weltweit allen Menschen in<br />

den „Entwicklungslän<strong>der</strong>n“ Ges<strong>und</strong>heitssorge <strong>und</strong> Zugang zu Trinkwasser<br />

beschaffen können. Nur ein Zehntel <strong>der</strong> weltweiten Jahresausgaben<br />

für den militärischen Sektor würde genügen, alle physische<br />

Menschennot auf <strong>der</strong> Erde nachhaltig zu lin<strong>der</strong>n. Die Entschuldung<br />

<strong>der</strong> ärmsten zwanzig Län<strong>der</strong> würde angesichts eines Betrages von<br />

5,5 Milliarden Dollar den „großen Sieben“ nur ein müdes Lächeln<br />

kosten. Der rohstoffreiche Kontinent Afrika ist als Nutznießer vom<br />

Welthandel nahezu ausgeschlossen. Während <strong>die</strong> Menschen dort in<br />

vielen Län<strong>der</strong>n einen gemachten Tod sterben, ist ein nennenswertes<br />

52 Vgl. Rötzer 2005.<br />

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